Zwei Doppel, eine Weltcup-Kugel


Penz/Fischler sichern den totalen Rodeltriumph / Foto: GEPA

Herzschlagfinale? Krimi? Egal wie: Die letzte Weltcup-Station der Kunstbahnrodler (zeitgleich die EM) im russischen Paramonovo war an Spannung und Dramatik nicht zu überbieten. Am Ende gab es einen totalen Triumph in Rot-weiß-rot. Peter Penz/Georg Fischler jubelten über den Sieg und EM-Gold, Andreas und Wolfgang Linger fuhren ihren ersten Weltcup-Gesamtsieg ein.

Der Reihe nach: Ein vierter Platz hätte den Lingers zum Triumph in der Gesamtwertung gereicht, selbst wenn ihre Konkurrenten Tobias Wendl/Tobias Arlt siegreich geblieben wären. Doch nach einem schweren Patzer lagen die Absamer nach dem ersten Lauf nur auf Rang zwölf, die Deutschen nur hauchdünn hinter Penz/Fischler. In Durchgang zwei spülte die Aufholjagd die Lingers bis auf Rang sechs. Zu wenig, wenn Wendl/Arlt das Tiroler Duo an der Spitze noch abfangen würden – schafften sie aber nicht. Der Rest ist Geschichte.

Die Doppel-Olympiasieger rannten ihren Teamkollegen im Auslauf entgegen, fielen ihren „Spezis“ in die Arme und ließen den Emotionen freien Lauf. „So ein geiles Rennen! Wir hätten es gerne weniger spannend gemacht. Solche Gefühle gibt es nur im Sport“, konnte es Andreas Linger kaum fassen. Bruder Wolfgang rang mit den Worten: „Endlich die Kristallkugel! Wir stehen in der Schuld unserer Teamkollegen. Dafür wird es ein großes Dankeschön an der Bar geben.“

Überwältigt von den Emotionen waren auch die frischgebackenen Europameister. „Die Devise war Vollgas. Als wir die Lingers im Ziel jubeln sahen, haben wir gewusst, dass es vollbracht ist. Der Titel ist die Krönung unserer bisherigen Karriere“, betonte Penz und fügte augenzwinkernd hinzu: „Heute gehe ich ohne Geldtasche aus dem Hotel. Die Lingers sind nach diesem Finale sehr spendabel.“