Was für ein Finale! Kaum war er über der Ziellinie, steuerte der als 23. doch abgeschlagene Christoph Sumann auch schon seinen großen Widersacher Emil Hegle Svendsen an und gratulierte dem Norweger zum Gesamtweltcup-Sieg. Er tat dies herzlich und aufrichtig. „Emil hat es sich verdient. Er hat vor den Olympischen Spielen doch viele Rennen ausgelassen und es trotzdem geschafft“, zog der 34-jährige Sumann die Wollmütze vor dem zehn Jahre jüngeren Doppel-Olympia-Sieger von Vancouver.
Und doch konnte Österreich im finalen Massenstartbewerb in Chanty-Mansijsk auch jubeln. Der Tiroler Weltmeister Dominik Landertinger sorgte für den vierten ÖSV-Saisonsieg. Für den 22-jährigen Hochfilzener war es nach seinem WM-Titel im Vorjahr, der zum Weltcup zählte, der erst zweite Einzeltriumph. Mit nur einem Fehlschuss und einer bärenstarken Laufleistung hielt er letztlich den Deutschen Arnd Pfeiffer und den 40-jährigen Norweger Halvard Hanevold bei dessen letztem Weltcuprennen auf Distanz.
„Ich musste auf der Schlussrunde noch einmal alles aufbieten, aber letztlich war es für mich ein perfektes Rennen und ein traumhafter Saisonabschluss.“ Sumann sprach indes von einer perfekten Saison, auch wenn er die historische Kristallkugel um 15 Zähler verpasste. Er, Sumann, sei in diesem Finale nicht mehr in der Lage gewesen, ihn, Svendsen, herauszufordern. „Ich war blitzblau“, meinte er und hatte auch eine plausible Erklärung für seine vier Fehlschüsse parat. „Wenn du dich nur schwer auf den Skiern halten kannst, tust du dich erst recht schwer am Schießstand.“
Mit Simon Eder auf Rang vier und Daniel Mesotitsch auf Platz elf konnte Österreich erneut mannschaftlich überzeugen. Die Geschlossenheit spiegelt sich auch in der Endabrechnung wider. Landertinger wurde im Gesamtweltcup Sechster, sein Salzburger Teamkollege Eder Achter und Mesotitsch Zwölfter.
ÖSV-Cheftrainer Reinhard Gösweiner bilanzierte nach der Erfolgssaison mit Staffel- und Massenstart-Silber für Sumann bei Olympia und 18 Weltcup-Podestplätzen positiv. „Man muss die gesamte Saison sehen, wir haben so viel erreicht, hier hat es leider nicht gereicht.