Die Staatsmeisterschaften und Jasmin Mader – irgendwie ist das eine über Jahre hinweg ziemlich verhexte Beziehung. Zumindest am Mehrkampftag. 2019 war der Tirolerin ihr bisher einziger Gesamtsieg gelungen, auch beim 13. Anlauf, diesmal in Graz, verpasste Jasmin den Titel. Die Olympia-Ersatzkandidatin war spektakulär vom Schwebebalken gestürzt, hatte damit den Weg für die Vorarlbergerin Marlies Männersdorfer frei gemacht, nahm es aber gelassen: „Stürze können passieren.“
Die Revanche folgte dennoch umgehend: Im selbst gestalteten Turnanzug trumpfte die Modedesignerin dafür am Finaltag auf und sicherte sich nach einem weiteren Sturz vom Stufenbarren trotz blutiger Nase („Ich sehe aus, als ob ich geboxt und nicht geturnt hätte“) noch Medaillen an allen vier Geräten – mit Titeln am Sprung und Boden.
Vorbildlich fanden das ihre Junioren-Kolleginnen, mit denen sie sich auch Team-Silber gesichert hatte, und langten ebenfalls zu – vor allem Berta Schwaninger mit drei Goldmedaillen: Die 14-jährige Fritzenerin sicherte sich den Junioren-Mehrkampf-Titel, gewann auch das Finale am Barren und jenes am Boden. Dazu setzten sich am Sprung Valentina Perlornigg als Vizemeisterin, Schwaningers zwei Jahre jüngere Schwester Rosa als Dritte, Lea Dampf mit Silber am Schwebebalken und Annalisa Furegato mit zwei vierten Plätzen in Szene. „Wahnsinn! Medaillen in allen Damen-Bewerben“, strahlte Tirols Fachwartin Hanna Konzett, ehemals Grosch, über zwölf Medaillen.
Bei den Männern sorgte Pauschenpferd-Spezialist Xheni Dyrmishi für Tiroler Gold. Der Wiener, zuletzt EM-Zehnter, lebt in Innsbruck und startete erstmals für den ITV. Bronze erkämpfte sich indes Daniel Zander (Ringe), dazu Rang fünf im Mehrkampf und vier am Barren. Herausragend turnten in Graz auch die steirischen Wahltiroler: Alexander Benda holte drei Titel und Olympia-Aspirant Vinzenz Höck glänzte mit 14,9 Punkten an den Ringen.