Zu viele Fehler kosteten Gold


Der Pokal für Platz zwei als schwacher Trost / Foto: Parigger

Der Teufel steckt im Detail – oder passender: Der Teufel schläft nicht. Beim Segeln, in einem Medal Race schon gar nicht. Das wissen seit der 49er-Europameisterschaft im polnischen Gdynia die österreichischen Goldhoffnungen Nico Delle-Karth und Niko Resch ganz genau. Ein Materialschaden, eine Disqualifikation wegen Frühstarts und letztlich eine durchwachsene Vorstellung im finalen Medal Race – es war eben ein Fehler zu viel, der schließlich das Pendel Richtung Blech ausschlagen ließ.

Nach 18 Wettfahrten, darunter vier Siegen und weiteren neun Top-Ten-Plätze, musste sich der Innsbrucker Steuermann Nico Delle-Karth mit seinem Kärntner Vorschoter Niko Resch bei der EM mit Rang vier bescheiden. Gold hatten die Briten Chris Draper/Peter Greenhalgh vor Dyen/Christidis aus Frankreich und Morrison/Rhodes aus England geholt.

Dabei schien nach ziemlich turbulenten Rennen alles auf ein Happyend hinzudeuten – mit dem Sieg im letzten Finaldurchgang qualifizierte sich das rot-weiß-rote Duo als drittbestes Team für das Medal Race, in das damit nicht weniger als sechs Mannschaften mit Medaillenambitionen starteten. „Schade, wir haben unsere Möglichkeiten am Start und zu Beginn der ersten Kreuz liegen lassen, waren zu unentschlossen und konnten den Rückstand leider nicht mehr wettmachen“, bilanzierten die Weltranglisten-Ersten unisono.

Die Enttäuschung war im ersten Moment groß, „weil viel mehr möglich gewesen wäre“, versicherte Delle-Karth, der aber schon beim Verladen des Materials den Fokus auf Weymouth, das Olympiarevier von 2012, richtete, wo das Weltcup-Finale stattfinden wird. Dorthin reisen die beiden Paradesegler erstmals als Weltcup-Gesamtführende: „Wir werden jetzt alles unternehmen, um dann in England Segelsportgeschichte zu schreiben.“