Zermürbt vom Verletzungspech


Auf drei Routen zum Ziel / Foto: Zangerl

„Es gab Tage, da hatte ich innerlich schon längst aufgehört“, gestand Maria Holaus kurz nach ihrer Knöchelverletzung im Jänner dieses Jahres. Tage, die in den vergangenen Monaten immer mehr wurden, und letztlich zum Entschluss führten: „Ich beende meine Karriere!“ Und das mit 26 Jahren und nach nur 28 Weltcuprennen.

„Es ist schade und ein irrsinniger Verlust für unser Team“, bestätigte Damen-Cheftrainer Herbert Mandl. Die Brixnerin sei immer eines der größten Talente Österreichs gewesen. Mandl sprach sogar von Eigenschaften, die er sonst nur bei einer Lindsey Vonn gesehen hätte. „An ihre Fähigkeiten zu gleiten und ihr Gefühl kommt kaum eine heran“, schwärmte der Damen-Chef. Holaus’ Entscheidung könne er aber nachvollziehen: „Ich verstehe, dass einen nach so vielen Verletzungen der Wille verlässt, sich wieder zurückzukämpfen.“

Zurückkämpfen musste sich die Tirolerin ständig. Schon im Europacup begann ihre Unglücksserie. Immer wieder kam ein Tiefschlag, Maria ließ dennoch immer wieder ihr Können aufblitzen. In zehn ihrer Weltcuprennen fuhr sie in die Top Ten und schaffte am 20. Jänner 2008 auch ihren ersten Weltcup-Sieg, 21 Tage später lag sie allerdings schon wieder im Krankenhaus.

„Ich habe einerseits noch immer nicht richtig gezeigt, was ich kann“, hatte die Junioren-Vizeweltmeisterin von 2001 noch im Februar erklärt. „Andererseits fährt man ja nicht Ski, um nur zu trainieren. Ich aber war von zehn Jahren acht verletzt, das zermürbt.“

Von Verletzungssorgen hat Holaus also genug, von Krankenhäusern aber weniger: Sie möchte Hebamme werden, „weil ich immer schon ein sozialer Mensch war.“