„Mit solchen Gegentoren kannst du nicht gewinnen“, seufzte WSG-Manager Stefan Köck nach dem Schlusspfiff in der Südstadt. Der Fehlerteufel hatte sich bei allen drei Treffern der Admira in den Tiroler Reihen eingenistet. „Wir haben alles vermissen lassen, was uns die letzten Wochen ausgezeichnet hat. Das war zu wenig für die Bundesliga“, ging indes Kapitän Ferdl Oswald mit sich und seiner Truppe nach der 3:1-Pleite gegen die Admira hart ins Gericht.
Dabei hatte alles so gut begonnen und zwar dank einer Kopie des Cup-Führungstreffers gegen die Austria. Nach Adjei-Flanke hatte sich Kelvin Yeboah in der Mitte nicht zweimal bitten lassen – es war der erste Bundesliga-Treffer des Ghanaers (11.). Die Admira antwortete durch Bakis mit dem 1:1, wenig später griff Keeper Oswald („Das nehm’ ich auf meine Kappe“) beim Bakis-Abschluss daneben.
Die Admira führte nach 37 Minuten mit 2:1 – und legte einen weiteren Treffer durch Kolja Pusch nach (42.). Auch bei dieser Aktion hatte die WSG-Defensive alles andere als gut ausgesehen. Köcks Ärger war natürlich verständlich – denn mit einem Sieg hätten die Tiroler zehn Punkte zwischen sich und – nach wie vor – Schlusslicht Admira bringen können.
Damit war Wiedergutmachung gegen Hartberg angesagt – doch nach der 0:1-Heimniederlage gegen die Steirer und nur einem Punkt aus den letzten vier Spielen musste sich die WSG Swarovski Tirol wohl oder übel mit dem drohenden Kampf gegen den Abstieg beschäftigen.
Die WSG, wieder mit der Doppelspitze Zlatko Dedic und Kelvin Yeboah, fand zwar schneller und besser ins Spiel, jedoch wollten keine Tore gelingen. Spätestens nach perfekter Yeboah-Flanke auf Julian Gölles hätte es 1:0 stehen können (oder müssen), der U21-Teamspieler setzte seinen Kopfball freistehend, aber weit daneben (26.). Eine Szene, die auch fehlendes Selbstvertrauen signalisierte.
Die These „Wer das erste Tor schießt, gewinnt das Spiel“ erschien immer griffiger. Und Hartbergs Rajko Rep fand auf Vorlage von Ex-Wackerianer Christian Klem aus gut 16 Metern die Lücke, um Oswald zum 0:1 (61.) zu überwinden. Dabei blieb es dann auch, sehr zum Leidwesen der geduldigen Fans.
Die natürlich nicht mit von der Partie waren, als „ihre“ WSG Swarovski Tirol in Wien Lieblingsgegner Austria eiskalt zum dritten Mal in dieser Saison gleichsam vorführte. 3:2 gewannen die Schützlinge von Tommy Silberberger in der Generali-Arena – übrigens mit sieben Tirolern in der Startaufstellung (Neurauter, Hager, Buchacher, Walch, Rieder, Mader, Pranter) – und das mehr als verdient.
„Ich freue mich, dass unser Matchplan aufgegangen ist. Wir haben das super gelöst und wieder gesehen, was es braucht, um in der Bundesliga zu bestehen“, spielte Silberberger auch auf den Faktor Aggressivität an.
Silberberger erwähnte neben dem Premieren-Torschützen Michael Svoboda, der in der Viererkette agierte, auch die beiden im Spielaufbau hochstehenden Außenverteidiger Florian Buchacher und Sandro Neurauter. Zudem attestierte er Flo Rieder einen „Sahnetag“.
Und der „alte“ Mann, der 37-jährige Flo Mader, zeigte einmal mehr, dass er wie ein Schweizer Uhrwerk tickt: „Der ist 37, aber das ist wie beim Radfahren – das verlernt man nicht mehr“, lobte der Trainer den Edelroutinier.