Einmal Laura, immer Stigger! Die Fans kamen in der Cornèrcard Bike Arena an der Talstation des Rothorns in Lenzerheide nicht mehr aus dem Staunen heraus, denn die erst 17-jährige Tirolerin hatte bei den Mountainbike-Weltmeisterschaften in der Schweiz ihren Cross-Country-Titel bei den Juniorinnen auf eine Art und Weise erfolgreich verteidigt, dass Freund und sogar „Feind“ begeistert jubelten.
Laura, die im Juli in Graz ihr viertes EM-Gold erobert hatte, gewann diesmal überlegen mit mehr als drei Minuten vor der Tschechin Tereza Saskova und der Britin Harriet Harnden. Die Bike Arena in Lenzerheide – sie war ein einziges Fahnenmeer in Rot-Weiß-Rot. Die Laura-Stigger-Fanabordnung gab entlang der Strecke lautstark den Ton an – so wie die alte und wenig später auch neue Weltmeisterin auf der Strecke.
Die Athletin des URC Ötztal hatte schon auf der ersten von fünf Runden (4,2 km, 188 Höhenmeter) keinen Zweifel an ihren Ambitionen aufkommen lassen; sie hatte sich auf und davon gemacht! Und weder Tereza Saskova (Silber) noch Harriet Harnden (Bronze) vermochten das Tempo der Haimingerin mitzugehen, die nach 1:09:46 Stunden Fahrzeit 3:03 bzw. 3:37 Minuten vor ihren Verfolgerinnen lag. Im Radsport eine kleine Welt!
„Es war ein Wahnsinn!“, bedankte sich die Weltmeisterin nach dem Erfolg bei ihrem Anhang. „Vielen Dank, ohne euch wäre das nicht möglich gewesen. Es hat mich motiviert, auf die letzte Steigung zu sprinten, mein Bestes zu geben.“ Denn der Defektteufel schläft nie, das weiß die Tirolerin: „Es kann immer etwas passieren.“
Rupert Scheiber, ihrem Trainer, entlockte das alles nur ein Schmunzeln. „Die Freude ist groß, natürlich. Aber einen offiziellen Kommentar von mir gibt es erst in zwei Jahren“, spielte der Ötztaler verschmitzt auf die Olympischen Sommerspiele 2020 in Tokio an. Da ist Stigger dann 19 und schon in der Elite-Kategorie startberechtigt.