Willingen war für Gregor Schlierenzauer keine Reise wert. Denn anstatt sich im Schwarzwald endgültig das Ticket für das Nordische WM-Team zu sichern, platzte just dort der große Traum vom Start bei der Heim-WM in Seefeld. „Ich bin leider noch zu wenig auf meinem Leistungspotenzial. Für mich ist es bitter, ich muss es aber annehmen“, sagte der Tiroler in einer ersten Reaktion. Aber es war nicht die Disqualifikation wegen eines regelwidrigen Sprunganzuges, die für die Nichtnominierung ausschlaggebend war.
„Tatsache ist, dass er nicht überzeugt hat“, erklärte Cheftrainer Andreas Felder. Einmal disqualifiziert und tags zuvor nicht einmal für den zweiten Durchgang qualifiziert – das war letztlich dafür ausschlaggebend, dass der junge Jan Hörl die Chance erhielt, mit 21 Jahren erstmals WM-Erfahrungen zu sammeln. Das zweite noch offene Ticket löste Routinier Manuel Fettner, der 33-jährige Innsbrucker landete quasi mit dem letzten Sprung auf dem 28. Platz und damit im WM-Team.
Bei dieser WM-Generalprobe vermochte insgesamt kein ÖSV-Adler zu gefallen, während der Weltcupführende Ryoyu Kobayashi seinen elften Saisonsieg feierte. Doppelweltmeister Stefan Kraft wurde als Bester der Felder-Truppe Zehnter. „Das war nicht berauschend“, gestand der Coach.