Es sind attraktive, aber beinharte Sportarten, das Biathlon und die Nordische Kombination. Und dennoch der Stoff, aus dem quasi nordische Wintermärchen gestrickt werden.
Kapitel eins wurde in Antholz geschrieben. Von einem, der acht Jahre zuvor genau an gleicher Stelle seinen ersten und bislang einzigen Erfolg errungen hatte – Daniel Mesotitsch. Im Südtiroler Biathlon-Mekka hat der Wahltiroler aus Kärnten erneut zugeschlagen. 2002 war es ein Sieg im Einzelrennen über 20 km, diesmal war „Meso“ der beste Verfolger beim letzten vorolympischen Biathlon-Rennen.
Dabei hatte der als Fünfter ins Rennen gegangene Daniel in der Mitte des Rennens erstmals die Führung übernommen, war nach einem (seinem einzigen) Fehler im abschließenden Stehend-Anschlag aber noch einmal acht Sekunden hinter den Deutschen Peiffer zurückgefallen, um diesen dann in einem packenden Zielsprint mit 1,7 Sekunden zu distanzieren.
„Emotional ist es noch schöner, wenn man um den Sieg sprinten muss“, so Mesotitsch. Dieses Gefühl konnte er mit einem weiteren Tiroler teilen: Dominik Landertinger hatte auf der Schlussrunde Martin Fourcade überholt, um trotz dreier Fehlschüsse Dritter zu werden. „Wahnsinn, dass Meso gewonnen hat. Es war ein traumhaftes Gefühl, mit ihm auf dem Stockerl zu stehen.“
Märchenhaft präsentierten sich zur selben Zeit auch Österreichs Nordische Kombinierer beim Weltcup-Teambewerb im bayerischen Schonach. Hatte es nach dem Sprunglauf mit Platz sieben noch gar nicht nach einem Happy End ausgesehen, so ließen es sich Lukas Klapfer, Willi Denifl, Marco Pichlmayer und Tobias Kammerlander in der Loipe nicht nehmen, ihr eigenes Kapitel zu schreiben.
In Abwesenheit der ÖSV-Stars rund um Felix Gottwald überzeugten die vier Athleten im Langlaufbewerb mit einer kämpferischen Extraleistung. Zu guter Letzt war es Tobias Kammerlander, der an den Fersen von Weltcup-Leader Jason Lamy (FRA) den dritten Platz sicherte und mit dem Team seinen ersten Weltcup-Podestplatz feiern durfte.