In Athen, da hatte sie noch Lehrgeld bezahlt, die Marina Gastl, bei der Junioren-WM war sie mit Bronze belohnt worden, doch bei der EM, da wollte sie mehr, die Inzingerin. Und die Konsequenz – in jeder Beziehung – machte sich bezahlt. Sechs Tage lang hatte sie im polnischen Wroclaw Zeit gehabt, um die geforderten 72 Kilogramm auf die Waage zu bringen, vier Kilos mussten abgespeckt werden. Eine Tortur. Sauna, Umstellung auf flüssige Nahrung, irgendwie mussten die überflüssigen Pfunde bis zur Abwaage weg, und irgendwie gelingt es auch immer. „Diesmal hatte ich jedoch große Probleme“, rang Gastl erst mit Magenproblemen und Übelkeit, ehe sie sich zur Goldmedaille bei den Junioren-Europameisterschaften durchkämpfte. Die Inzinger Olympionikin hatte gleich zum Auftakt die russische Titelverteidigerin Alena Staradusteva entthront, um danach mit Siegen über Vasilisa Marzaliuk, Hana Muurag und Kerstin Büttner auf Goldkurs einzubiegen.