Großmeister Alfred Hitchcock hätte das Drehbuch für die Frühjahresmeisterschaft in der Sky Go Erste Liga wahrscheinlich nicht spannender schreiben können, Täter und Verdächtige und Opfer wechselten in diesem Wochenende für Wochenende stattfindenden Serien-Drama in bunter Reihenfolge ab, am Ende erwischte es Hartberg und Horn, der FAC und Innsbruck entkamen dem Abstieg in letzter Sekunde.
Wobei vor allem die Fans in Tirol nach dem Schlusspfiff gegen Horn mehrmals tief durchatmeten, war doch im allerletzten Saisonspiel der befürchtete Kollateralschaden eines Durchmarschs in die Westliga verhindert worden – mit dem letztlich hoch verdienten 3:0-Heimsieg gegen Horn vor fast 14.000 Fans im Tivoli Stadion.
Es war so etwas wie der berühmte Tag X im Tivoli – es gab nur eine Devise: siegen oder fliegen. Die Innsbrucker stellten sich der auch mental großen Herausforderung in einem fast vollen Tivoli, von Angst keine Spur. „Wir werden uns nicht in die Hose machen“, hatte Coach Klaus Schmidt ja versprochen.
Der im November 2014 engagierte Steirer glühte an der Outlinie über Monate wie ein heißes Stromkabel. Und nach der frühen Führung – nach Gründler-Flanke traf Kapitän Alex Hauser volley mit rechts (1:0/3.) – schlug das Pendel gleich in die richtige Richtung aus. Ein Traumstart ins große Nervenspiel. Und von der Parallelpartie – St. Pölten führte gegen Hartberg rasch 2:0 – kamen auch gute Nachrichten.
Wacker zog sich in der Folge aber zu weit zurück, ergatterte wie so oft in dieser Saison zu wenig zweite Bälle und rückte zu wenig nach. Erst nach 30 Minuten nahmen die Hausherren wieder Fahrt nach vorne auf. Routinier Jürgen Säumel bediente Florian Jamnig, den Aufsteiger des Jahres im Kader, ideal und der Ex-Wattener netzte trocken zum 2:0 (37.) ein. Zum Pausentee war alles vorzeitig geregelt.