Wacker zahlte bitteres Lehrgeld


Die Nordtribüne voller Vorfreude auf das Comeback in der Bundesliga / GEPA Verbissene Zweikämpfe zwischen Dedic und dem Rapidler Hoffmann / GEPA Feurige Stimmung ... / GEPA Nur in Altach durften Martin Harrer und der FC Wacker jubeln / GEPA Nichts zu lachen hatte der Tiroler Aigner im Altach-Dress / APA

Die Rückkehr in die Bundesliga hatte man sich beim FC Wacker Innsbruck wohl ein wenig anders vorgestellt. Gut, das Premierenspiel bei der Wiener Austria konnte man verlieren, das war nicht unbedingt ein „Beinbruch“. Aber dass es dann in den vier Partien im August gleich drei Niederlagen setzen würde, das kam dann doch etwas überraschend. Angesichts dieser Bilanz stellte der Auswärtssieg bei den schwach in die Saison gestarteten Altachern eben auch nur einen schwachen Trost dar.

Vor allem vom Heimdebüt hätten sich der Trainer, der Präsident, die Fans und natürlich auch die Spieler mehr erwartet. Am Ende der 90 Minuten gegen Sturm Graz waren nicht nur die Spieler bedient, auch die fast 8000 Zuschauer.

Wobei – das Fazit nach der 2:3-Niederlage gegen Sturm Graz war zwar ernüchternd, aber nicht hoffnungslos. Die Festung Tivoli wurde immerhin vom regierenden Pokalsieger gestürmt, doch die Schwarz-Grünen zeigten trotz des zwischenzeitlich deprimierenden 0:3-Rückstandes Moral, holten noch auf, für einen Punkt ging es sich jedoch nicht mehr aus.

Viel investiert, aber am Ende stand der Aufsteiger, so wie bei der Austria, mit leeren Händen da. Zwei Spiele, null Punkte, fünf Gegentore, das schaut nach einem Fehlstart aus. Zweimal nur knapp gegen Spitzenteams der Liga verloren zu haben ist andererseits auch Bestätigung für einen Aufsteiger, mithalten zu können.

Diese Hoffnung bestätigten die Innsbrucker dann im kleinen Westderby bei Altach. Mit einer „staubtrockenen“ Leistung, wie es im Fußball-Jargon so schön heißt, und dem 2:1-Sieg holte der FC Wacker Innsbruck die ersten drei hochverdienten Punkte.

Bei diesem ersten Saisonsieg gab es auch ein schönes Detail am Rande: Der waschechte Innsbrucker Florian Buchacher hatte mit 30 Jahren sein Bundesliga-Debüt gefeiert und strahlte nach dem Jubel mit den vielen mitgereisten Fans: „Voll geil, dafür habe ich gearbeitet. Ich bin dankbar für jede Minute, die ich spielen kann.“

Die gute Stimmung im Wacker-Lager hielt indes nicht allzu lange an. Als echter Spielverderber entpuppte sich ausgerechnet der letztjährige Fast-Absteiger St. Pölten, dem Neo-Trainer Didi Kühbauer gleichsam neues Leben eingehaucht hatte.

Und so setzte es im zweiten Heimspiel in der Tipico Liga gleich die zweite Heimniederlage. Die Niederösterreicher hatten zwei krasse Fehler der Tiroler Abwehr eiskalt ausgenützt und machten sich nach 90 enttäuschenden Minuten verdient mit drei Punkten im Gepäck auf die Heimreise.

„Es war wie verhext, der Ausgleich wollte einfach nicht gelingen. Dabei haben wir alles gegeben, aber am Ende stehen wir wieder mit leeren Händen da. Das nervt. Auch wenn wir wieder gesehen haben, dass wir in der Liga mithalten können“, brachte es Wackers Abwehrchef Matthias Maak auf den Punkt.

Davon war dann leider auch bei Rapid Wien nicht viel zu sehen. Zugegeben, Wacker spielte lange Zeit couragiert mit, vergab aber eine Reihe guter Möglichkeiten und kassierte letztlich nicht unverdient die vierte Saisonniederlage. „Unglaublich“, schüttelte Alfred Hörtnagl im Kabinengang den Kopf. „Wenn wir drei, vier Tore schießen, können sie sich auch nicht aufregen“, meinte Martin Harrer. „Wir zahlen einfach Lehrgeld“, seufzte Torschütze und Kapitän Christoph Freitag.