Wacker verteilt Geschenke


Wacker-Ratlos nach der Pleite gegen Rapid / Foto: Parigger Innsbrucks Kicker kamen immer einen Schritt zu spät / Foto: Parigger

Was ist nur mit dem Wacker los? Das fragten sich in den vergangenen Wochen nicht nur die eingefleischten Fans des Traditionsklubs, sondern auch die österreichische Fußballszene. Vor allem nach der bitteren 0:3-Demontage durch Rapid. Unsicher, fehlerhaft, pomadig, leidenschaftslos, blutleer – nach fünf Tivoli-Partien immer noch sieglos.

Drei Niederlagen und zwei Remis, Torverhältnis 2:11 – eine Heimbilanz zum „Aus-der-Haut-Fahren“. War das Tivoli früher einmal eine Festung, so werden die Gäste jetzt geradezu beschenkt. Was Wacker-Präsident Kaspar Plattner die Feier zum heutigen 72. Geburtstag schwer vermieste.

Verwundert ob der überraschenden Leichtigkeit des Hütteldorfer Auswärtssieges war auch Ali Hörtnagl. Der ehemalige Rapid-Sportdirektor feierte gestern seinen 45. Geburtstag. Zu seinen aktiven Zeiten im schwarzgrünen Dress hätte es so einen leidenschaftslosen Auftritt gegen die Grünweißen wohl nicht gegeben. Da hätte der Matreier schon das eine oder andere Mal die Sense ausgepackt. Auch Ex-FC-Tirol-Meistercoach Kurt Jara und Ex-Wacker-Coach Stani Tschertschessow verfolgten die matte Darbietung der Tiroler.

„Immer das Gleiche. Wir geraten durch einen mehr als fragwürdigen Elfmeter in Rückstand und dann geht gar nichts mehr“, war Kapitän Tomáš Abrahám geknickt. „Wenn man keine Torchancen herausspielt, ist es halt schwer, Tore zu schießen“, meinte Miran Burgič, der heftig dementierte, dass das Wollen fehlte. Für den ebenfalls enttäuschten Walter Kogler war der Elfmeter der Knackpunkt im Spiel: „Soll keine Ausrede sein. Aber im Moment verfolgen uns solche Situationen. Wobei mich viel mehr ärgerte, dass Kofler für den verletzten Harding nicht aufs Feld durfte, obwohl wir schon längst wechseln wollten.“

In Rückstand lief bei den Tirolern dann gar nichts mehr. Fehlpässe am laufenden Band, die es Rapid viel zu leicht machten, den dritten klaren Pflichtspielsieg in Folge zu feiern. Das 0:2 knapp vor dem Halbzeitpfiff durch René Gartler verlieh noch mehr grünweiße Sicherheit, das 0:3 unmittelbar nach dem Wechsel durch einen abgefälschten Alar-Schuss war symptomatisch für den derzeitigen Wacker-Lauf.