Nach dem Schlusspfiff in der Südstadt wussten die Wacker-Kicker nicht so recht, ob sie sich nach dem 1:1 über einen erkämpften Punkt freuen oder über zwei verschenkte Zähler ärgern sollten. „Irgendwie schad’ drum“, meinte auch Torschütze Julius Perstaller nach zwei grundverschiedenen Halbzeiten, die letztlich mit einer Punkteteilung endeten. Überrascht hatte Trainer Walter Kogler, der nach den Ausfällen von Kapitän Tomáš Abrahám, Thomas Bergmann und Daniel Schütz mit einer Rotation der ganz besonderen Art auflaufen ließ.
„Die werden kräftig Beton anrühren und auf Konter warten“, hatte Admira-Coach Didi Kühbauer gemeint, nachdem er vor dem Anpfiff die schwarzgrüne Aufstellung studiert hatte. Und rieb sich dann verdutzt die Augen, als die Tiroler in der Südstadt offensiv auftrumpften. Dass Harding nach Flanke von Bülent Bilgen zur ersten Chance kam, zeugte von der überraschenden Wacker-Formation. Martin Svejnoha ersetzte den gesperrten Kapitän Tomáš Abrahám im defensiven Mittelfeld und Marco Kofler kam dafür in der Verteidigung zum Einsatz
Die 1:0-Führung zur Halbzeit war weder Glück noch Zufall, sondern ganz einfach verdient. Weil frech und auch kontrolliert nach vorne gespielt wurde, hinten nicht viel bis gar nichts zugelassen wurde und Perstaller über seinen vierten Saisontreffer jubeln konnte. „Dass uns die Innsbrucker so anpressen, damit haben wir nicht gerechnet und waren mit dem 0:1 noch gut bedient“, meinte auch Ex-Wacker-Kapitän Andi Schrott, der für die Admira verteidigte. In der brisanten Schlussphase entwickelte sich ein nervenaufreibender und offener Schlagabtausch.
Es blieb aber bei der Punkteteilung, die beide Klubs im Kampf um die Europacup-Plätze nicht wirklich viel weiter brachte. Aber die Tiroler durften zumindest hoffen, denn mit dem angestrebten Dreier gegen Wiener Neustadt könnte sich die Situation blitzschnell wieder ändern, und siehe da – weil auch die Konkurrenz patzte, durfte der FC Wacker nach dem 2:0-Heimerfolg gegen die Niederösterreicher im Saisonfinale der tipp3-Fußball-Bundesliga weiter von einem Europacup-Platz träumen.