Wacker hatte das Siegen verlernt


Da setzt dich nieder - der glücklose Wallner nach der Pleite gegen Wolfsberg / Foto: Parigger

Unter einem gemütlichen und spannenden Fußballabend im September in Tirol stellt der Fan sich auch etwas anderes vor, vor allem, wenn das Westderby gegen Salzburg auf dem Programm steht. Die Realität 2012? Gerade einmal 5800 Zuschauer und dann nur 15 Grad. Verständlich, dass da vielen – sprichwörtlich – das Gesicht einfror. Und es dauerte gerade einmal zwölf Minuten, bis die Temperatur gefühlte Minusgrade erreicht hatte, vor allem beim schnellen 0:1 für die Gäste durch Jantscher.

Es war der Auftakt zu einer Anti-Trainer-Kampagne – doch während sich der Vorstand nach einer internen Abstimmung knapp für den Verbleib des Wacker-Trainers ausgesprochen und ihm zwei Tage vor dem Spiel offiziell den Rücken gestärkt hatte, verkündeten die Fans recht lautstark ihre Antipathie. Die zwei weiteren Gegentreffer nach fatalen Abwehrfehlern taten ihr Zusätzliches. Das 0:4 knapp vor Schluss war nur eine Draufgabe, die sechste Niederlage im siebten Spiel damit für den FC Wacker perfekt.

Besserung? Kaum in Sicht, im Gegenteil – auch bei Sturm Graz setzte es eine bittere 3:0-Klatsche und das, obwohl die Schwarzgrünen phasenweise recht gut mitgespielt, sogar Chancen vorgefunden hatten. Doch ein kollektives „Blackout“ just bei einem Eckball bedeutete den Anfang vom Ende – das 0:3 strafte den Spielverlauf Lügen. Eine Erkenntnis, von der sich Wallner und Co. leider nichts kaufen konnten, schon gar nicht die so dringend benötigten Punkte.

Ergo setzte man alle Hoffnungen auf das Heimspiel gegen Aufsteiger Wolfsberg. Wenn nicht gegen die Kärntner, wann dann, lautete die Frage in der Tiroler Fußballszene, doch erstens kommt es ganz anders, zweitens wie man hofft. Mit der achten Niederlage im neunten Spiel beendeten die Innsbrucker nach dem ganz bitteren 0:1 gegen Wolfsberg das erste Saisonquartal als Tabellenletzter.