Von Hochs und Tiefs am Hochstein


Hochs und Tiefs am Hochstein / Foto: GEPA

Von zu Tode betrübt bis himmelhoch jauchzend pendelte im ÖSV-Skilager die Stimmungslage während der Weltcuptage in Lienz – speziell der abschließende Slalom brachte ein tolles Ergebnis für Österreich: Katharina Liensberger musste sich nur der Siegerin Petra Vlhova geschlagen geben und sorgte für den ersten ÖSV-Podestplatz in diesem Winter.

Und Katharina Truppe verpasste als Vierte das Podium nur um eine Zehntelsekunde. Katharina Gallhuber komplettierte als Sechste noch ein tolles rot-weiß-rotes Ergebnis! Tags zuvor hatte es allerdings am Hochstein das bisher schwächste ÖSV-Ergebnis im Riesentorlauf gegeben und einige „Baustellen“ wurden offenbart. Beim Sieg der Französin Tessa Worley war mit Katharina Truppe (9.) zumindest einer ÖSV-Athletin der Sprung in die Top Ten geglückt.

Sehr zur Freude einiger Fans, die mit gebührendem Abstand ein paar Blicke auf die Piste am Hochstein erhascht hatten. Diese sahen vor allem, wie die 25-jährige Kärntnerin nach einem miserablen 27. Rang im ersten Durchgang den Turbo zündete und mit zweitbester Laufzeit hinter Federica Brignone den gewaltigen Sprung im Klassement schaffte.

An der Spitze lieferte sich jedenfalls die Weltelite in Abwesenheit der positiv getesteten Mikaela Shiffrin (USA) und Lara Gut-Behrami (SUI) einen harten Kampf. Am Ende hatte die Französin Tessa Worley die Nase vorne. Für die Weltmeisterin von 2013 und 2017 war es der 15. Weltcupsieg, der dritte in Österreich. Gleich dahinter machte die Slowakin Petra Vlhova im Kampf um den Gesamtweltcup 80 Punkte auf Shiffrin gut. Die Schwedin Sara Hector wurde Dritte.

Nur gut, dass es da noch den Slalom und Katharina Liensberger gab, die nach zehn Tagen Quarantäne als Slalom-Zweite in Lienz wieder auf das Podest fuhr. Lienz und Liensberger – das ist eine gute Kombination. Vom Namen her ein wenig, vielmehr allerdings, wenn es um das Skifahren geht. Am Hochstein jedenfalls fühlte sich die Doppelweltmeisterin aus Vorarlberg sehr wohl.

Nach den starken Auftritten mit Rang vier vor zwei Jahren sowie dem dritten Riesentorlauf-Rang fand Liensberger just in Osttirol nach einer Saison mit vielen Problemen wieder zu alter Stärke und musste sich nur der slowakischen Überfliegerin Petra Vlhova geschlagen geben.

Es war der erste ÖSV-Podestplatz im Lienz-Torlauf nach dem Sieg von Marlies Schild 2013. Und einen Tag nach dem bisher schwächsten Weltcup-Riesentorlauf in Lienz war es „Balsam auf den Wunden“, wie es auch die erneut pfeilschnelle Kärntnerin Katharina Truppe als starke Vierte formulierte.