Von der Herrenpiste aufs Podest


Kommt immer stärker in Fahrt - Franziska Gritsch kombinierte sich in Crans Montana auf Platz zwei / GEPA Stephanie Venier strahlte nach Rang drei in Crans / GEPA

„Schwierig, anspruchsvoll, fordernd bis an die Grenze – genau so mag ich das“, sagte Stephanie Venier vor der Abfahrt im Schweizer Crans-Montana. Dafür trainiert hatte sie auf der Weltcup-Strecke der Herren in Saalbach-Hinterglemm. Für die Vollblut-Abfahrerin genau richtig, um wieder den Schwung zu finden. „Das war sehr anspruchsvoll, ein richtig hartes Training, aber es hat gutgetan“, erklärte die 26-jährige Oberperferin.

Und wie gut das wirklich getan hatte, bewies Venier in der Abfahrt von Crans-Montana. Nach fünf verpatzten Abfahrts-Auftritten im Weltcup gelang der Vizeweltmeisterin von 2017 mit Rang drei der zweite Podestplatz der Saison nach dem dritten Platz beim Auftakt in Lake Louise. Und auch wenn es noch nicht hundertprozentig perfekt war, so gelang ihr doch eine starke Fahrt.

„Die Erleichterung ist riesengroß. Es ist fast alles aufgegangen, was ich mir vorgenommen hatte. Es hat jedenfalls wieder richtig Spaß gemacht“, so Venier. „Crans Montana liegt mir einfach. Nach den Abfahrten in Bansko hat das richtig gutgetan“, meinte die Tirolerin. An der Spitze feierte Ex-Gesamtweltcupsiegerin Lara Gut-Behrami vor Corinne Suter einen Schweizer Doppelsieg.

Noch besser als Venier behauptete sich 24 Stunden später ihre Landsfrau Franziska Gritsch. Die Ötztalerin kombinierte sich dank einer starken Vorstellung im Super-G auf Platz zwei in der Kombination. „Rang fünf war sicher schon eine richtig gute Leistung und damit eine tolle Ausgangsposition“, freute sich die Technikerin über den Top-Platz im ersten Kombi-Teil.

Im Slalom legte die 22-Jährige dann nach, mit der zweitbesten Laufzeit auf der klassischen Salzpiste, wie sie befand: „Es war richtig warm. Dass da die Piste ein wenig leidet, das ist schon klar. Deswegen war es wichtig, mitzunehmen, was geht!“ Gritsch nutzte die Gunst des Augenblicks und wurde am Ende Zweite. Zum zweiten Mal fuhr sie in dieser Saison nun schon auf das Weltcup-Podest, beim Parallel-Slalom im Dezember in St. Moritz war sie Dritte gewesen. „Warum es jetzt wirklich Klick gemacht hat, weiß ich nicht. Ich war schon in der Früh recht locker drauf“, analysierte sie.

Die übrigen Österreicherinnen lagen hingegen zurück. Nina Ortlieb, Dritte im Super-G am Vormittag, fiel auf Rang elf zurück. Ramona Siebenhofer verhaute den Super-G mit Startnummer eins und wurde dann 17. Die Slowakin Petra Vlhova erwischte es ebenfalls in ihrer Spezialdisziplin. Nach Rang zwei im Super-G schied sie im Slalom auf dem Weg zur Führung aus.

So blieb Federica Brignone einmal mehr die Schnellste in beiden Läufen und holte sich damit auch den Sieg in der Kombination. Die Italienerin hatte diese schon 2017, 2018 und 2019 in Crans-Montana gewonnen und heuer auch den Bewerb in Altenmarkt-Zauchensee. „Ich war ein bisschen die Glücklichere“, sagte die 29-Jährige mit Verweis auf den Ausfall von Vlhova. „Aber es war ein guter Kampf, ich bin sehr zufrieden.“