Immer noch ungläubig schüttelte Lisa Ungerank den Kopf. Obwohl die Sportschützin ihren ersten Weltcup-Sieg schon zwei Tage vorher gefeiert hatte. Obwohl die Tirolerin auf der Autofahrt von München nach Zell noch einmal Zeit hatte, um alles Revue passieren zu lassen. „Das braucht, bis ich es wirklich realisiere“, meinte die Zillertalerin. „Ich war mir zwar sicher, dass ich einmal einen Weltcup gewinnen werde, aber dass es so schnell geht, damit habe ich einfach nicht gerechnet“, erklärte die Studentin der Politikwissenschaften.
Im Zehn-Meter-Luftgewehr-Bewerb hatte die 20-Jährige 206,7 Ringe getroffen und die international hochkarätige Konkurrenz, wie die Chinesin Chang Jing (205,7), trotz flatternder Nerven hinter sich gelassen. Eine Blitzkarriere – noch Anfang März hatte sich Ungerank zur Europameisterin mit dem Luftgewehr gekürt, nur zwei Monate später zur Weltcup-Siegerin.