Nirgendwo in Österreich gibt es ein Dressur-Turnier, das so gut besetzt ist wie das Manfred Swarovski Gedächtnis Turnier, nirgendwo wird aber auch der Unterschied zwischen Idealismus und Finanzkraft im Pferdesport so deutlich. Mehrere Stunden täglich verbringt die Tirolerin Stefanie Glötzer mit dem selbst gezüchteten Wallach Rubinello, um ihm neue Schrittkombinationen beizubringen. Mutter Dagmar klapperte vor elf Jahren Reitställe in ganz Deutschland ab, auf der Suche nach dem richtigen Samen für die eigene Stute West-Side. Die Befruchtung klappte, „Rubi“ ist das Paradebeispiel eines erfolgreichen Züchtungsversuchs. Schwester Verena, ehemals selbst eine erfolgreiche Dressurreiterin, hilft seither bei der Pflege, Aufzucht und Betreuung von Rubinello.
Zum Vergleich: Die 22-jährige Victoria Max-Theurer greift auf die besten der rund 40 Pferde vom Familiengestüt zurück. Reittrainer und Stallpersonal kümmern sich um die Tiere. Anders ausgedrückt – Victoria muss nur noch aufsitzen und losreiten. Hinter den Stallboxen sind die Fahrzeuge und Anhänger der Turnierteilnehmer geparkt. Vater Wulf Glötzer gewährt nicht ohne Stolz Einblick in den Klein-LKW. 11,5 Tonnen, 200 PS und im hinteren Teil ist Platz für zwei Pferde. So geht’s zu Turnieren in ganz Europa. Zu viert schlafen die Glötzers in der kleinen Wohnkabine, Tür an Tür mit „Rubi“. Gefahren wird der alte Mercedes meist von der Mama oder von Steffi selbst.