Für den einen (Gregor Schlierenzauer) war der Ausflug nach Seefeld auf die Schanze lediglich als Training gedacht gewesen, für den anderen (Mario Scheiber) der Trainingslauf vor der Abfahrt auf der Saslong in Gröden die Bestätigung seiner tollen Form.
Für beide Tiroler gab’s ein böses Erwachen – Schlierenzauer stürzte gleich bei seinem ersten Sprung und verletzte sich schwer am Knie, Scheiber verlor auf der berühmt-berüchtigten Strecke in Gröden just bei der Einfahrt in die Ciaslat seine Bodenhaftung, raste quasi ungebremst ins Fangnetz – Knieverletzung. Wieder einmal.
Die Krankenakte des Osttirolers liest sich wie der Fortsetzungsroman von Donna Leon (Kreuzband, Knorpelschaden, Meniskus, Bandscheiben, Schulter) – kein Wunder, dass Zimmerkollege Romed Baumann im Ziel ein „Nicht schon wieder“ entfuhr.
Fünf Minuten später gab „Super-Mario“ selbst Entwarnung, als er im Ziel abschwang; mit lediglich einem Skistock, dafür aber einem Lächeln im Gesicht. „Mir hat’s den Ski verschlagen, während des Fluges hatte ich nur gehofft, dass mein Knie hält“, so Scheiber, bei dem Teamarzt Dr. Hoser eine Kapselverletzung diagnostizierte.
Weniger Glück im Unglück hatte da schon „Schlieri“, bei dem eine Innenbandverletzung einen Start in der prestigeträchtigen Vierschanzentournee unmöglich machte. Zumindest die ersten beiden Konkurrenzen in Oberstdorf und Garmisch hatte der Stubaier aus dem Kalender streichen müssen. Und das just zu dem Zeitpunkt, als seine Teamkollegen Morgenstern, Kofler und Loitzl (in dieser Reihenfolge) das auf einen Durchgang reduzierte Weltcup-Springen in Engelberg mit einem Dreifachtriumph beendeten.
Und als ob diese beiden Meldungen aus dem ÖSV-Lazarett noch nicht genug gewesen wären, vermeldeten auch die Kombinierer einen prominenten Ausfall – Felix Gottwald. Wie bei seinen beiden Verbandskollegen passierte dem unglücklichen Felix das Missgeschick ebenfalls im Training. Ausgerechnet wenige Tage vor seinem Heim-Weltcup in der Ramsau. Gottwald war beim Sprungtraining gestürzt und hatte sich dabei einen glatten Bruch des Schulterblattes zugezogen.
Für den Skiverband heißt es, einen beliebten Spruch abwandelnd, für diesmal wohl – „Aller schlechten Dinge sind drei.“