Rang drei in der ersten Abfahrt, ein glimpflich ausgegangener Sturz in der zweiten Abfahrt und schließlich Vierte im Super-G – für die Tirolerin Stephanie Venier gab es beim Stopp des Skizirkus in Lake Louise ein Wechselbad der Gefühle.
Mit einem doch versöhnlichen Ende. 0,53 Sekunden fehlten Stephanie, die lange Zeit auf Platz drei lag, in diesem Super-G auf die Siegerin Viktoria Rebensburg. Diese zitterte zumindest bis zur Startnummer 31, mit der die junge Südtirolerin Nicol Delago unterwegs war und dann als Zweite abschwang. Fazit? Rebensburg jubelte, Venier rutschte vom Podest.
Auch wenn es für Österreichs Damen einen Tag nach dem Abfahrtssieg von Nicole Schmidhofer knapp nicht zum ersten Super-G-Stockerlplatz reichte, fiel die Bilanz dennoch positiv aus. Denn neben Venier platzierten sich mit Mirjam Puchner (5.), Tamara Tippler (6.) und Nicole Schmidhofer (8.) gleich vier ÖSV-Damen unter den besten acht.
Für St. Moritz war also Revanche der rot-weiß-roten Speed-Truppe angesagt. Aber wie immer in den letzten Jahren wirbelte im WM-Ort von 2017 die unberechenbare Witterung auch diesmal das Klassement ordentlich durcheinander.
Sonne, Wind und Wolken im Wechselspiel – und während Venier (14.) und Co. mit dem Wind und schlechter Sicht haderten, lachte die Sonne für andere, vor allem für die Italienerinnen, speziell für Sofia Goggia, die eine Hundertstelsekunde vor Landsfrau Federica Brignone blieb, während sich Vorjahressiegerin Mikaela Shiffrin mit Platz drei zufriedengeben musste.
Dabei hatte Goggia nach einem Sprung ihren Stock verloren. Österreichs Beste Nicole Schmidhofer, als Vierte 0,17 Sekunden hinter dem Podest, nickte anerkennend: „Das ist Sofia. Letzte Woche flog sie raus, heute ist sie vorn.“
Dass Österreichs Damen St. Moritz dennoch mit einem Erfolgserlebnis verlassen durften, hatten sie einer Tirolerin zu verdanken – dem Shootingstar aus dem Ötztal, Franziska Gritsch. Diese hatte beim abschließenden Parallelslalom ihr erstes Podium geschafft – mit Platz drei hinter Petra Vlhova und Anna Swenn-Larsson.
Ein Traumergebnis und das knapp zehn Stunden, nachdem der Wecker Franziska aus dem Schlaf geholt hatte. Da stand sie nun im Ziel und strahlte mit der Sonne über dem Malojapass: „Es ist noch ziemlich unreal für mich. Ich muss das alles erst ein bisschen sacken lassen. Es ist einfach mega“, sprudelte es aus der Tirolerin heraus. Die 22-Jährige war beim Parallelslalom wenige Minuten zuvor erstmals auf das Weltcup-Podest gefahren.
Dabei hatte der Tag für die ÖSV-Damen weniger gut begonnen: Von den acht Österreicherinnen fielen fünf schon in der Qualifikation raus, später dann auch noch Katharina Liensberger und Katharina Truppe im Achtelfinale. Erst im Halbfinale kam für Gritsch gegen die spätere Zweite Anna Swenn-Larsson nach einem Sturz das Aus.
Den Kampf um Rang drei entschied sie gegen die Slowenin Meta Horvath für sich, während im Finale Petra Vlhova das Glück auf ihrer Seite hatte und mit nur 0,02 Sekunden vor Swenn-Larsson siegte.
Dafür hatten die Skidamen dann in Courchevel nichts zu lachen – da gelang nämlich mit der Tirolerin Ricarda Haaser nur einer einzigen Läuferin aus dem neunköpfigen ÖSV-Aufgebot der Sprung unter die Top 15. Eine magere Ausbeute.