Trotz Traumstart verloren


Traf zum 1:1 gegen St. Pölten - WSG-Torjäger Dedic / APA Gegen den starken LASK in Linz erkämpften die WSG-Kicker einen Zähler / GEPA Dieses 0:2 in Graz gegen Sturm tat weh - da war Wattens chancenlos / APA WSG Swarosvski Tirol gegen Altach (weiß) - die Tiroler hatten gut gekämpft, aber mit Pech verloren / GEPA

Das war ärgerlich, denn: Trotz zweimaliger Führung musste die WSG Swarovski Tirol mit leeren Händen die Heimreise aus Altach antreten. Dabei hatte alles so vielversprechend begonnen. Gerade einmal 38 Sekunden waren gespielt, da hatte WSG-Angreifer Zlatko Dedic aus über 30 Metern abgezogen und sein Halbvolley segelte für Freund und Feind sehenswert über Keeper Martin Kobras in die Maschen.

Dann allerdings gab es für die Tiroler einen Schock. Nach einem bösen Zusammenstoß mit Samuel Oum Gouet musste Flo Buchacher (Gehirnerschütterung / Augenhöhlenbruch) nach zehn Minuten vom Platz direkt in die Klinik, die Verunsicherung im WSG-Lager nützte Manfred Fischer nach mustergültiger Vorlage des Navisers Christian Gebauer zum 1:1 (30.).

Die Antwort seitens der Kristallstädter ließ genau 89 Sekunden auf sich warten: Stefan Hager drückte einen Grgic-Eckball zur neuerlichen Führung (2:1/32.) über die Linie. Bitter, dass man nach einer guten Gelegenheit für Ione Cabrera kurz vor der Pause in einen folgenschweren Konter lief, den Mergim Berisha zum 2:2 (41.) abschloss. Noch bitterer, dass ein regulärer WSG-Treffer zum 3:2 nach einer Pranter-Ecke in der Nachspielzeit von Durchgang eins zu Unrecht aberkannt wurde.

Das sollte sich spätestens eine Viertelstunde vor Spielende rächen, als Jan Zwischenbrugger das Leder zum 3:2 und Endstand für die Vorarlberger im Netz der Gäste unterbrachte. Ein ärgerliches Ende für die Tiroler.

Dafür ließen Dedic und Co. im zweiten Heimspiel – fast – nichts anbrennen. Mit dem 1:1 gegen St. Pölten eroberte die WSG den vierten Punkt, wobei durchaus mehr möglich gewesen wäre. Wie auch immer – die Partie hatte gut für die Tiroler begonnen, frei nach dem Motto „Elfmeter ist, wenn der Schiri pfeift“: Nach einem Körperkontakt von St. Pölten-Verteidiger Luan Leite de Silva mit Zlatko Dedic hatte Schiedsrichter Manuel Schüttengruber zur Verwunderung vieler auf den Punkt gezeigt. Und Dedic ließ sich – ziemlich cool auf dem Weg zum frühen 1:0 – nicht zweimal bitten.

Die Führung schien aber nur kurz zu halten, nachdem Schüttengruber nach einer Attacke von WSG-Goalie Ferdinand Oswald an Roope Riski ebenfalls Strafstoß pfiff. Doch der „Ferdl“ wehrte den scharfen Balic-Strafstoß mit einer Glanztat zur Ecke ab, die einfache Erklärung dafür? „Ich habe gewusst, wohin er schießt“, sagte er später.

Im – temperaturmäßig – heißen Tivoli blieben die Tiroler weitgehend der Herr im Haus, aber bis zur Pause fielen keine weiteren Tore. Die vergebenen Chancen hätten sich dann fast gerächt, denn die Gastgeber gerieten bedenklich ins Wanken. Und bei einem sehenswerten Fallrückzieher von Michael Ambichl war auch für den überragenden Oswald („Zu diesem Tor des Jahres kann man ihm nur gratulieren“) nichts mehr zu halten, das 1:1 (72.) war zu diesem Zeitpunkt gerecht. Weil Rieder nach perfektem Hager-Zuspiel den Matchball vergab, pfiff Schüttengruber nach 90 Minuten bei 1:1 ab.

Ein 1:1 nahmen die Aufsteiger aus Wattens dann sogar aus Linz mit, wo sie dem bislang zu Hause so starken LASK einen Zähler abknöpften. Und wie schon gegen St. Pölten wäre auch gegen die Oberösterreicher mit etwas mehr Glück sogar ein „Dreier“ im Bereich des Möglichen gelegen. „So viele Chancen …“, ärgerte sich der Torschütze zum 0:1, Zlatko Dedic. Zweimal hatte der Slowene das 0:2 auf dem Fuß – zweimal parierte aber der starke LASK-Goalie Alexander Schlager. So schaffte Philipp Wiesinger in der 82. Minute nach einem Michorl-Eckball doch noch den hochverdienten 1:1-Ausgleich. Aber das Remis war durchaus ein Achtungserfolg gegen die im Europacup so starken Linzer.

Die Fahrt nach Graz zum SK Sturm hatten die WSG-Kicker daher mit breiter Brust angetreten, zumindest ein weiterer Zähler für das Punktekonto war eingeplant. Aber da blieb der Wunsch Vater des Gedanken, gegen die an diesem Tag bestens gelaunten und klar besseren Steirer gab es für Thomas Silberberger und sein Team nichts zu erben. „Es werden Spiele kommen, in denen wir chancenlos sein werden“, hatte der Trainer schon vor dem Saisonstart in seiner gewohnt ehrlichen Art kommuniziert.

Mit der 0:2-Niederlage war der Tiroler Aufsteiger jedenfalls gut bedient. „Wir konnten die Grazer Verunsicherung leider nicht ausnützen und sind meistens nur hinterhergerannt“, ärgerte sich Sportmanager Stefan Köck.

Und in die gleiche Kategorie – Lehrspiel – fiel auch der mit Spannung erwartete Auftritt von Meister Salzburg im Tivolistadion. Fazit nach 90 Minuten, in denen die rund 5.500 Fans eine Machtdemonstration der Gäste zu sehen bekommen hatten – die WSG bemüht, aber chancenlos. So war auch die 1:5-Pleite leichter zu ertragen.

Bei den Bullen lief von der ersten Minute an der Ball wie am Schnürchen, doch es dauerte zwölf Minuten, bis der Beton der Gastgeber zu bröckeln begann. Nach einem schnell ausgeführten Ulmer-Freistoß legte die Tiroler Defensive einen Sekundenschlaf ein, in der Mitte hatte Majeed Ashimeru mit der Hwang-Hereingabe wenig Probleme – 0:1 in der zwölften Minute, es war der Anfang vom letztlich bitteren Ende.