Petrus hatte es heuer nicht immer gut gemeint mit den Sportlern, am übelsten spielte er in diesen ersten Julitagen wohl den Radlern mit, die sich um das Gelbe Trikot der Ö-Tour harte Auseinandersetzungen lieferten. Und so wurde der Kampf um den Glockner, dieses ganz besondere Kapitel einer Österreich-Rundfahrt, zu einer Mini-Etappe, denn ausgerechnet als sich der Tross dem Fuschertörl näherte, dem jährlichen Höhepunkt der Tour, da spielte das Wetter verrückt. Eisige Kälte, Schnee, Regen – an ein Weiterfahren war einfach nicht mehr zu denken, zu riskant, die Etappe wurde abgebrochen. Und mitten drinnen im Schneetreiben, da jubelten gleich zwei Fahrer – der Spanier Miguel Mercado, der sich just an seinem 27. Geburtstag den Titel eines Glocknerkönigs sicherte und damit gleichzeitig als erster Spanier überhaupt eine Gelbes Trikot der Ö-Tour ergatterte, sowie der Tiroler Gerhard Trampusch, der als Dritter ins Ziel gekommen war.
„Schon von Anfang an hatte ich gespürt, dass meine Beine nicht schlecht sind“, bilanzierte der zufriedene Völser. Für ihn war dieser dritte Platz eine Genugtuung, ein Trost für die durchwachsenen Leistungen im Frühjahr. Und viel versprechend im Hinblick auf die Heimkehr nach Tirol, auf das schwere Bergzeitfahren in Kitzbühel.