Die Generalprobe für die Olympischen Winterspiele in Sotschi war ganz nach dem Geschmack der Tiroler im Skisprung-Zirkus verlaufen. Schließlich stammen die Sieger der zwei Weltcupspringen von der Normalschanze aus dem „heiligen Land“. Am zweiten Wettkampftag hatte der wieder erstarkte Andreas Kofler vor den Deutschen Richard Freitag und Andreas Wellinger gewonnen, davor hatte sich Gregor Schlierenzauer seinen 42. Weltcupsieg vor Severin Freund und seinem Stubaier Kollegen Kofler gesichert.
Aber auch die Rechnung des Innsbrucker Cheftrainers Alex Pointner ist aufgegangen. Der 41-Jährige hatte im zweiten Springen voll auf die Möglichkeit einer neuen, vor dieser Saison erst eingeführten Variante gesetzt: das Verkürzen des Anlaufs eines einzelnen Springers per Trainerentscheid. Eine neue Regel, die eigentlich geschaffen wurde, um Gefahren – wie zu weite Sprünge – zu bannen, die nicht mehr sicher zu stehen sind. Zu Schlierenzauers Dominanzzeiten sorgte eben dieser Punkt immer wieder für Aufregung.
Doch Pointner nutzte diese neue Regel als Taktik-Variante bei Kofler und Morgenstern. Mit dem um eine Luke verkürzten Anlauf erhielten die beiden Athleten Weitenpluspunkte durch die vor zwei Jahren eingeführte Gateregel. Der überragende Kofler nutze dies perfekt und setzte sich deutlich von der Konkurrenz ab, während Morgenstern nur auf dem 15. Platz landete.