1.658 Sportler, 184 Vereine, 25 Nationen – bei solchen Dimensionen kann ein Trainer schnell die Übersicht verlieren. Besonders dann, wenn er neben seiner Funktion als Bundeskoordinator und Nationalteamcoach um Titel Nummer sieben und acht beim Austrian Classics World Cup kämpfen muss.
Wie Juso Prosic vom KC Wörgl, der nicht immer ganz genau wusste, welche seiner Athleten auf welcher der acht Matten in der Tiroler Wasserkraft Arena um den Titel kämpften. Letztlich spielte es keine große Rolle, die Tiroler bestätigten bei dieser Großveranstaltung so oder so, dass sie in jeder Beziehung mit der Weltklasse mitzuhalten imstande sind. Ob als Athleten oder als Ausrichter.
Mit der Rekordteilnehmerzahl hatten die Veranstalter jedenfalls ein neues Niveau erreicht. „Wir stoßen langsam an unsere Grenzen“, bekannte Peter Kruckenhauser. Seit 1997 organisiert er das Turnier gemeinsam mit seinem Bruder Michael. „Bei der ersten Auflage hatten wir 170 Teilnehmer. Heute sind wir eines der größten Turniere weltweit.“
Die Erfolgsgeschichte hatte sich selbst bis Amerika durchgesprochen. Mit „Full Circle“ nahm erstmals eines der US-Topteams am Turnier teil. Deren Teammitglied Nicole war mit dem knallgelben Trainingsanzug nicht zu übersehen. „Kickboxen hat bei uns eine ganz andere Bedeutung“, hatte sie noch vor dem Kampf selbstsicher betont und angekündigt, dass man gekommen sei, um zu gewinnen. Irren ist menschlich – „am Ende waren die Amerikaner froh, dass sie ihr Team wenigstens auf den dritten Platz gebracht haben“, schmunzelte Kruckenhauser.
Dass Tirol eine der Hochburgen des Kickboxsports ist, bestätigte die Statistik: Mit fünf Gold-sowie sechs Silber-und Bronzemedaillen wurde der Löwenanteil an Medaillen ergattert.