Thöni vertraute auf Miklós


Edit Miklos mit einem stolzen Blick zurück. / Foto: GEPA

St. Moritz – WM-Schauplatz 2003 und nun auch 2017. Ansonsten Treffpunkt der Reichen und Schönen – und der hübschen Skimädchen beim Weltcup-Weekend. Die Schweizer feierten durch Lara Gut einen Abfahrtsheimsieg vor Anna Fenninger – Geschichte aber schrieb die Dritte Edit Miklós. Die 26-jährige Hungaro-Rumänin aus Csíkszereda raste als erste ungarische Skirennfahrerin aufs Podest. „Ich habe in der Nacht geträumt, dass ich Dritte werde“, verriet das Sensationsmädl: „Mein Traum ist wahr geworden!“

Für Miklós bedeutete die Podium-Premiere die triumphale Bewältigung von Krankheiten im Herbst. Verletzungen (eine Spezialschiene schützte den vor Weihnachten operierten Daumen) und Abstimmungsprobleme mit dem neuen (Head-)Set prägten die Vergangenheit. Ihr Tiroler Trainer Dietmar Thöni atmete erleichtert auf, als die Überraschungsfrau von Olympia (Platz acht) die Kurve zu ihrer Vorjahresform gefunden hatte. „Wir haben im Kühtai trainiert, nicht mehr am Schuh getüftelt, sondern uns wieder aufs Skifahren konzentriert“, sagte Thöni.

Der Pitztaler führte die Rückkehr der Weltcup-Fünften von Crans-Montana zur Weltklasse auch auf das neue Vertrauen in Ski und Schuh sowie Können, Mut und Freude zurück. Thöni traute der vor zwei Jahren aufgrund des Minderheitengesetzes in Ungarn eingebürgerten Ex-Rumänin nun auch zu, bei der WM ähnlich aufzutrumpfen wie in Sotschi. „Dass sie im Gleiten schnell ist, hab’ ich gewusst. Es stimmt mich zuversichtlich, dass sie im kurvigen Mittelteil so gut gefahren ist“, sagte der 47-Jährige.