Anlässlich seines 90. Geburtstages im Mai hatte Walter Spieß noch einmal sein Racket ausgepackt und die Filzkugel stilgerecht übers Netz geballert. So, als wolle er allen zeigen, dass Tennis jung hält. Wenige Monate später verstarb der Ehrenpräsident verschiedenster Sportorganisationen.
Walter Spieß und Tennis. Es war eine erfolgsorientierte Kombination. Am Court wie am Funktionärstisch. Spieß war mehrfacher Tiroler und österreichischer Meister im Seniorentennis. Er war 27 Jahre lang Präsident des Tiroler Tennisverbandes, verpasste dem drittgrößten Fachverband organisatorische und rechtliche Strukturen. Spieß führte seinen Stammverein, den IEV, zehn Jahre als Präsident zu sportlichen Höhen, gründete den Verein der Tiroler Fachverbände sowie den Austria Tennis Pool, war ÖTV-Vizepräsident und im ITF-Veteranenkomitee tätig.
Ein Multifunktionär sozusagen der alten Schule. Einer mit Ecken und Kanten, einer, der seine Ideen umsetzte und einer, der seine Ämter im Sinne des Sports erfolgreich ausübte. Walter Spieß ist tot. Seine Leistungen für den Tiroler und im Besonderen für den Tennis-Sport sind aber unauslöschlich.