Just zum Abschluss der Nordischen Ski-Weltmeisterschaften strahlten Österreichs Skispringer wie Sieger, obwohl sie „nur“ Silber gewonnen hatten. Stefan Kraft, Michael Hayböck, Manuel Poppinger und Gregor Schlierenzauer durften auch in der Tat zufrieden sein mit ihren Leistungen, selbst angesichts der Tatsache, dass erstmals seit 2005 die Goldmedaille auf der Großschanze nicht an Österreich ging. Doch der Sprung auf das Podest war für das diesjährige Quartett mit gleich drei WM-Neulingen trotz allem ein großer Erfolg. „Wir hatten harte Tage, aber das haben sie sehr gut gemacht“, lobte dann auch Cheftrainer Heinz Kuttin.
In der die WM abschließenden Konkurrenz hatte Tourneesieger Kraft im zweiten Durchgang vorgelegt, Poppinger und Schlierenzauer sicherten mit starken Sprüngen den zweiten Platz hinter Norwegen und vor Polen. Allen voran für Poppinger erfüllte sich mit der Medaille ein Traum. „Ich habe ja gar nicht erwartet, dass ich zur WM darf. Es ist ein Gefühl, das ich nicht beschreiben kann. Ich bin auf Wolke sieben“, meinte der 25-Jährige. Die Situation mit neuem Cheftrainer und neu zusammengestelltem Betreuerteam sei für die Springer nicht einfach gewesen. „Es war irrsinnig schwierig für die Athleten, sich zu orientieren. Jetzt haben wir drei Medaillen, das ist natürlich umso erfreulicher“, resümierte Kuttin.
Wie auch immer – Österreichs Abordnung beendete die Titelkämpfe als fünfter der Medaillenwertung, was sogar für zufriedene Gesichter sorgte. Ernst Vettori, Sportlicher Leiter für Skispringen und Nordische Kombination, freute sich vor allem über das versöhnliche Ende für die ÖSV-Adler. „Da waren einige Bewerbe dabei, in denen wir uns schwer getan haben, aber wir haben wieder hineingefunden“, sagte der Tiroler. Nachsatz: „Es ist zwar nicht alles gelungen, wir sind dennoch zufrieden.“ Nach den sechs Skisprungbewerben standen mit Bronze für Daniela Iraschko-Stolz und Kraft, Silber für Schlierenzauer und das Herrenteam vier Stück Edelmetall in der Bilanz.