Dass die Nordische Kombination zu einer Sportart geworden ist, in der dramatische Entscheidungen quasi auf der Tagesordnung stehen, ist nicht zuletzt mit ein Verdienst der Österreicher. Einst Klaus Sulzenbacher, dann Felix Gottwald und im Jahr eins nach dem Olympiasieger waren es Christoph Bieler und Bernhard Gruber, die im Verein mit Mario Stecher für Furore sorgten.
Wie beim Saisonfinale am Holmenkollen. Dort kämpfte nur 24 Stunden nach dem großartigen Doppelsieg durch Bernhard Gruber und Christoph Bieler der lange Zeit verletzt gewesene Mario Stecher um seinen ersten Sieg seit November 2005 in Kuusamo. Doch im Zielsprint der Sprint-Konkurrenz hatte letztlich der Norweger Petter Tande die Nase hauchdünn vorne.
„Viel hat nicht gefehlt und ich hätte die Sensation geschafft. Ich freue mich aber sehr über mein Comeback innerhalb der Saison. Die gesundheitlichen Probleme im Dezember haben mich einiges gekostet, da hätte ich selbst nicht mehr auf mich gesetzt“, meinte der 30-Jährige überglücklich. Mit einem Erfolg hätte „Stechus“ seinen ersten Weltcupsieg aus dem Jahre 1994, der ebenfalls in Oslo gelungen war, wiederholt.
Sei’s drum – es war auch so ein Tag, an dem die ÖSV-Kombinierer der Konkurrenz das Fürchten lehrten, denn neben Stecher erreichten noch Gruber als Dritter, David Kreiner auf Platz vier und Christoph Bieler mit Rang acht Top-Platzierungen. Abseits dieser erfreulichen ÖSV-Leistungsexplosion sicherte sich Weltcup-Gesamtsieger Ronny Ackermann auch die kleine Kristallkugel im Sprint.
Von den rot-weiß-roten Athleten beendete der Salzburger Bernhard Gruber die Saison als Bester im Gesamtweltcup auf Rang vier – nur acht Zähler fehlten auf den Drittplatzierten US-Amerikaner Bill Demong.
„Vier unter den ersten Zehn, sechs unter den Top 15. Wir sind absolut zufrieden“, meinte Chefcoach Alexander Diess im Jahr eins nach Felix Gottwald mit breiter Brust: „Ich bin sehr stolz. Es war nicht zu erwarten, dass wir so stark sind.“