Während also die Innsbrucker Kicker mehr oder weniger zufrieden realisierten, dass sie der Wiener Austria noch einen Punkt wegschnappen konnten, nahmen die Alpinen Skistars nach dem WM-Abenteuer das Projekt Weltcup in Angriff. Motto: Åre? Das war WM. Das war ein flacher Hang. Das waren weit gesteckte Tore. Und das war aggressiver Schnee.
Garmisch? Das ist Weltcup. Das ist steil. Das ist eng. Und das ist grobkörniger Frühjahrsschnee. Ungeachtet dessen – erst der Vergleich macht einen sicher, was allerdings am Sieger – da wie dort – nichts änderte: Mario Matt. Und längst fragt sich die Ski-Welt: Wie macht das der Super-Mario? Er macht es einfach. Seit der Flirscher die optimale Abstimmung gefunden hat, das Selbstvertrauen mit Erfolgen am Fließband aufgepäppelt hat, läuft es einfach für den 27-jährigen Arlberger. Nachdem der Slalom-Weltmeister in Garmisch Lokalmatador Felix Neureuther und Benjamin Raich auf die Ehrenplätze verwiesen hatte, wagte er bereits den Blick in die Kristallkugel: „Jetzt will ich auch den Slalom-Weltcup. Es ist eng, aber noch alles möglich.“
Der zuletzt schwächelnde schwedische Senkrechtstarter Jens Byggmark lag nach Garmisch zwar noch knapp in Führung, dahinter lauern aber bereits Raich und Matt. Raich: „Ich konzentriere mich auf meine Leistungen, nur das kann ich beeinflussen. Aber natürlich ist im Slalom wie im Riesentorlauf und natürlich im Gesamtweltcup alles möglich.“
Ähnliches dürfte sich auch Marlies Schild gedacht haben, die nur wenige Tage nach Silber von Åre in der spanischen Sierra Nevada die Hierarchie in der Slalom-Szene wieder herstellte und mit ihrem Sieg die kleine Kristallkugel schon vorzeitig für sich entschied. Sie beendete damit eine fast 20-jährige Durststrecke der ÖSV-Mädels, zuletzt hatte 1989 mit Sabine Egger eine Österreicherin den Slalom-Weltcup gewonnen.