Ehe Stefan Kirchmair in Venedig auf sein Rad stieg, hatte er sich nicht gerade große Hoffnungen auf spektakuläre Ergebnisse gemacht – zu „uneben“ war sein Sommer verlaufen. Doch der Ausflug in die Stadt der Gondoliere sollte alles verändern – Kirchmair startete in das erste Teilstück der siebentägigen Marathon-Tour „Haute Route“, die von der italienischen Hafenstadt bis nach Genf in der Schweiz führt. Anders formuliert: 993 Kilometer, 17 Pässe und 20.350 Höhenmeter reiner Aufstieg.
Die Startetappe war wie maßgeschneidert für den Mann aus Telfs. Er setzte sich gegen die rund 330 Konkurrenten durch, feierte den ersten Saisonsieg. Es war der Startschuss für einen Sololauf, den der zweifache Ötztal-Marathon-Sieger als Einziger unter 20 Stunden (19:38) bewältigen konnte – und einen mächtigen Vorsprung von 27:27 Minuten ins Ziel brachte. „Das ist mein bisher größter Erfolg. Das ist das Nonplusultra des Radmarathons in Europa“, meinte Kirchmair nach dem Triumph. Die Freude war verständlicherweise groß, nachdem die stärksten Gegner geschlagen waren.