Zwischen den dicken Nebelwänden und all den gefrorenen Wasserlacken streichelte plötzlich ein Hauch von wärmender Nostalgie das Gemüt. Alle drei waren sie da – Österreichs Helden der großen Erfolge der nordischen Kombination. Drei alte Freunde, die einst 2006 Olympia-Gold geholt hatten. Christoph Bieler ist einer von ihnen – und weil ihm hier alles gut gefiel und er auch mit 35 nicht müde war, hüpfte und sprintete er mit Rang zwölfmal endlich wieder weit nach vorne.
Der Zweite im Bunde war Felix Gottwald. Er ist Österreichs erfolgreichster Kombinierer und läuft selbst nicht mehr mit der Elite. Aber weil er nicht weit von der Loipe entfernt wohnt, ließ er es sich nicht nehmen, seine Freunde im steirischen Nebel- und Eiswetter anzufeuern. Und damit zugleich jenen Freund, mit dem er 2006 und 2010 Olympia-Gold gewonnen hatte – Mario Stecher.
Es gab nun nicht mehr viel, was man Gottwald (36) an Rekorden nehmen konnte. An seine 23 Weltcup-Siege, je drei Olympia- und WM-Goldenen ist schwer heranzukommen. Er ist zwar nach wie vor der älteste Weltcup-Sieger – aber seit Dezember 2013 ist Stecher (35) der älteste ÖSV-Kombinierer auf dem Weltcup-Podest.
„Ich würde mich nicht mit Felix vergleichen“, sagte Stecher, kurz nachdem er den starken Schlusssprint mit Rang drei abgeschlossen hatte. Er und Gottwald seien ja gute Freunde, aber halt ganz andere Menschen. Die gemeinsame Zeit, mit Hörnerabstoßen und was so alles dazugehört, liege ja längst hinter den beiden. Stecher meinte, er sei ein Familienmensch – seine Ehe mit Benni-Raich-Schwester Carina ist in Tirol so bekannt wie das royale Pendant Prinz William und Kate.
Aber der zwölffache Weltcup-Sieger Stecher hat den allseits fitten Gottwald doch in einer Hinsicht übertrumpft – und das wirft die Frage auf: Wie macht das der Mann? Stecher beantwortet das so: „Ich habe die letzten drei Wochen hart trainiert. Das ist die Voraussetzung, dass es gut läuft.“ Aber kann das wirklich alles sein? „Gut, das Umfeld muss natürlich auch passen. Und gesunde Ernährung.“ Dabei soll ihm angeblich ein Trick auf die Beine helfen, der schon den Skispringern Feuer unter dem Hintern gemacht hat: Chilischoten. Für den Stoffwechsel.
