Sprachlos nach WM-Medaillen


Österreichs Eisstock-Schützen feierten ihren WM-Triumph am Ritten ... / GEPA

Matthias Taxacher hätte es beinahe die Sprache verschlagen, seiner Eisstocksport-Kollegin Kerstin Acherer ebenso. „Das war ein Wahnsinn“, musste der Angather am Tag nach der WM in Südtirol seinen Stimmbändern das Letzte abverlangen. Die Kirchbergerin krächzte mit: „Die letzten Spiele waren unglaublich.“

Sowohl bei den Damen als auch bei den Herren war die Entscheidung in der Königsdisziplin, dem Mannschaftsbewerb, in der letzten Kehre gefallen. „Ich musste nur noch den Stock der Italiener aus dem Spielfeld schieben“, beschrieb Taxacher seinen allerletzten Versuch. Vor zwei Jahren hatte derselbe Gegner bei der Heim-WM in Innsbruck noch das bessere Ende für sich. Dieses Mal, bei den italienischen Heimspielen am Ritten, nicht.

Österreichs Team holte sich den WM-Titel und lag sich auf Klobensteiner Eis vor rund 3000 Zuschauern in den Armen „Gott sei Dank“, atmete Taxacher am Tag danach noch einmal auf, „der erste Titel nach 29 Jahren – was für eine Genugtuung.“

Wie im Fußball gebe es auch beim Eisstockschießen viele „Teamchefs“, Kritiker, die jetzt wohl verstummen würden, hoffte der 34-Jährige, der zudem Team-Gold im Zielbewerb und Einzel-Silber bei seiner nunmehr dritten WM geholt hatte. „Wie viele WM- und EM-Medaillen ich habe, weiß ich gar nicht so genau, das Mannschaftsgold war jetzt aber sicher das bedeutendste Edelmetall“, freute sich der aktuelle Doppelweltmeister.

Seine Vereinskollegin vom EV Angerberg feierte hingegen in Südtirol Premiere – eine erfolgreiche: Bei ihrer ersten WM wurde Acherer auf Anhieb Vizeweltmeisterin hinter Italien.

„Vor der letzten Kehre stand es noch 22:22. Aber wir haben Silber gewonnen und nicht Gold verloren“, beschrieb die 29-Jährige. Lautstark feuerte sie danach noch die Herren an: „Dann war die Stimme fast weg.“