Mit einem 4:0-Sieg über Italien im Finale der EURO 2012 vollendete Spanien einen historischen Zyklus. Nach dem WM-Titel 2010 wurde der EM-Titel verteidigt. Ein Novum im Weltfußball, Ausdruck von Perfektion. Dabei war der erste Schuss im Finale von den Italienern abgefeuert worden, als Spielmacher Andrea Pirlo im Olympiastadion von Kiew nach nur 87 Sekunden knapp vorbei schoss – dann allerdings waren die Spanier an der Reihe und es kam ganz bitter für die Squadra, schrieb Alex Gruber in der TT.
Ein Doppelpass auf einem „Bierdeckel“ zwischen Fàbregas und Xavi, der die Kugel knapp übers Netz jagte, deutete an, was nur wenig später in Perfektion kommen sollte: Iniesta auf Fàbregas, dessen geschossenen Flankenball versenkte Silva per Kopf in den Maschen zum 1:0. Italiens Weltklasse-Goalie Gianluigi Buffon konnte wie der Rest der Mannschaft nur hinterhersehen.
Die Entstehung zum 2:0 glich einer Symphonie des Fußballs: Goalie Iker Casillas spielte einen kontrolliert hohen Ball auf Iniesta, der auf Jordi Alba weiterleitete. Der Linksverteidiger spielte das Leder zu Xavi, dieser setzte zu einem Sprint an, um den perfekt getimten Lochpass eiskalt zu verwerten.
Italiens Schicksal wurde quasi mit dem allerletzten Spielerwechsel besiegelt. Thiago Motta war als große Hoffnung auf das Feld gekommen, schied aber nur wenige Minuten nach seiner Einwechslung mit einer Oberschenkelblessur aus. Und mit nur noch zehn Mann ließ sich ein 0:2-Rückstand gegen die „Furia Roja“ (rote Furie) schon überhaupt nicht mehr drehen. Zumal die Azzurri bereits im Viertelfinale gegen England und im Halbfinale gegen Deutschland eiserne Reserven verbrannt hatten.