90 Minuten lang war im Spiel gegen Sturm Graz im Tivoli eigentlich alles nach Plan verlaufen – eigentlich! Und bis auf die Tatsache, dass die Innsbrucker selbst aus besten Chancen heraus kein Tor zu erzielen vermochten. Und als eigentlich jedermann mit der Mindestbelohnung – einen Zähler für das 0:0 – für die bisher beste Saisonleistung rechnete, kam es plötzlich knüppeldick für die Tiroler.
Zunächst gelang den Gästen durch Richard Sukuta-Pasu in der 91. Minute der mehr als glückliche Führungstreffer und dann hatten noch einige Chaoten auf der Osttribüne und das Schiedsrichtertrio ihren großen Auftritt. Weil von der besagten Osttribüne einige Plastikbecher und Feuerzeuge Richtung Linienrichter flogen, unterbrach Referee Manuel Schüttengruber zunächst das Spiel und verabschiedete sich für einige Minuten in die Kabine. Dann wurde die Begegnung fortgesetzt. Und weil wieder Becher in Richtung des Assistenten, einem Bruder des Schiedsrichters, flogen, wurde die Partie beim Stand von 0:1 in der 93. Minute abgebrochen.
Für den FC Wacker doppelt bitter. Erstens wurde das Spiel mit 0:3 gewertet, dazu werden auch saftige Strafen kommen. Zumal noch eine bedingte Strafe von knapp 30.000 Euro ausständig war. Klar, dass man im Wacker-Lager mit der Entscheidung des Schiedsrichters nicht einverstanden gewesen war. „Eine völlig überzogene Reaktion. Das werde ich auch so bei der Bundesliga deponieren. Wenn so etwas für einen Spielabbruch reicht, dann darf ein Rapid-Spiel nie angepfiffen werden“, war Geschäftsstellenleiter Gerald Schwaninger empört.
Wie auch immer – ein Spiel, das der FC Wacker eigentlich gewinnen hätte müssen, endete damit katastrophal. Wichtige Punkte im Abstiegskampf wurden verschenkt, zudem drohte eine empfindliche Geldstrafe und angesichts der skandalösen Begleitumstände war der Absturz auf den letzten Tabellenplatz nur noch das berühmte Tüpferl auf dem „i“.