So können zukünftig alle Titelkämpfe beginnen – denn gleich zum Auftakt der Kunstbahnrodel-WM in Königssee durften die Österreicher jubeln. Die Tiroler Doppelsitzer Peter Penz/Georg Fischler hatten im neuen Sprint-Format die Silbermedaille erobert. Und das ausgerechnet am Königssee, dort, wo die Deutschen die Stockerl-Plätze gleichsam reserviert hatten.
Eine Rodel-WM ohne deutsche Weltmeister? Eine Majestätsbeleidigung! Die Vormachtstellung von Georg Hackls Erben war in den letzten Jahren nicht nur der Konkurrenz ein Dorn im Auge, sondern auch dem internationalen Rodelverband FIL. Lösungen mussten her, erst wurde die Teamstaffel ins Leben gerufen, dann auch noch das Sprint-Format eingeführt. Letzteres, ausgetragen in nur einem Durchgang und mit fliegendem Start, sollte besonders die fahrersicheren Fähigkeiten in den Vordergrund stellen. Topstartern – wie es die Deutschen sind – sollte der Wind aus den Segeln genommen werden.
Heuer hatte der Sprint seine Bewährungsprobe, feierte im bayerischen Königssee seine WM-Premiere. Der Plan der FIL ging zwar nicht (ganz) auf, doch die Rennen waren ein Riesenspektakel: kurz, knackig, spannend und am Ende gewannen – natürlich – wieder die Deutschen doch fast alles auf ihrer Heimbahn.
Die Lokalmatadore Tobias Wendl/Tobias Arlt waren im Doppel eine Klasse für sich. Doch Silber schnappte sich das Tiroler Vorzeige-Duo Peter Penz/Georg Fischler. Das ÖRV-Doppel profitierte allerdings von der Disqualifikation der Deutschen Toni Eggert/Sascha Benecken. „Wir wollten unbedingt eine Medaille. Wir haben uns selbst Druck gemacht und waren dementsprechend nervös. Wir haben alles auf eine Karte gesetzt und sind überglücklich, dass es aufgegangen ist“, strahlte Fischler. Partner Penz: „Ein geiles Format! Wir sind stolz auf diese Medaille – und das im Kitz des Rodelsports!“