Siegesrausch der Kletterer


Jakob Schubert - da staunen selbst die Chinesen / Foto: Parigger

Für einen Augenblick stand selbst dem so erfolgsverwöhnten Nationaltrainer Heiko Wilhelm der Mund offen. Während Rang zwei für die amtierende Weltmeisterin und Weltcup-Siegerin Anna Stöhr in die Rubrik plangemäß einzuordnen war, sorgte Vorstiegsspezialist Jakob Schubert mit seinem Triumph beim Boulder-Weltcup-Auftakt im chinesischen Chongqing für eine handfeste Sensation.

„Wenn du mit zwei Athleten nach China kommst und mit den Rängen eins und zwei heimfliegst, ist das schon fast unheimlich“, frohlockte Wilhelm. Schubert, der im Vorjahr den Vorstieg in beeindruckender Art und Weise dominiert hatte und zum weltbesten Kletterer aufgestiegen war, hatte noch im Vorfeld seiner ersten vollen Bouldersaison den Ball flach gehalten.

„Erfahrung sammeln und möglichst konstant ins Finale klettern“, lautete seine Maxime. Nachdem der 21-jährige Innsbrucker bereits die Qualifikation für sich entscheiden konnte und im Halbfinale auf Rang zwei geklettert war, setzte er im Finale alles auf eine Karte – und gewann. Als einzigem Athlet gelang es ihm, zwei Boulder auf Anhieb zu lösen. „Es war einfach der Wahnsinn“, meinte der „Joggl“, der den Franzosen Glairon Mondet und den Russen Gelmanov auf die Ehrenplätze verwies.

Bei den Damen deutete bereits frühzeitig alles auf ein Duell zwischen Anna Stöhr und Akiyo Noguchi hin, das die Japanerin letztlich für sich entschied. Stöhr: „Ich bin auch über den zweiten Platz richtig happy.“