Was beim Champions-League-Auftakt gegen Titelverteidiger Zenit-Kazan vor heimischer Kulisse noch vermisst wurde, gelang in der Fremde bei Halkbank Ankara auf überzeugende Art und Weise: das Nützen der eigenen Chancen. Der österreichische Meister brachte das mit Europa- und Weltmeistern gespickte türkische Team an den Rand einer Niederlage, am Ende durfte man sich nach der knappen 2:3-(23, –21, 30, –21, –12)-Auswärtsniederlage zumindest über einen nicht zu erwarten gewesenen Punktgewinn in der Königsklasse freuen.
„Unglaublich“, konnte es Hypo-Manager Hannes Kronthaler unmittelbar nach dem Spielende erst gar nicht glauben. „Im ersten Moment haben wir uns gedacht: Schade! Aber ein Punktgewinn in Ankara, das ist der Wahnsinn!“ Sogar Jahrhundert-Volleyballer und Star-Trainer von Ankara, Bernardi, stand am Ende der Schweiß auf der Stirn. Und das verwunderte auch nicht: Die Tiroler überzeugten im ersten und dritten Satz (25:23, 32:30) mit Service, Block und Annahme – und einer oft vermissten Nervenstärke. Egal, wen Headcoach Daniel Gavan auf das Parkett schickte, die Dunkelblauen brachen zu keinem Zeitpunkt weg. Herausragend präsentierte sich Diagonalangreifer Koraimann, der am Ende 27 Punkte erzielte.
Nur im zweiten und vierten Durchgang (jeweils 21:25) konnten Ropret und Co. das hohe Level nicht halten. Der Entscheidungssatz entwickelte sich dann zu einem wahren Krimi – Hypos Volleyballer hätten durchaus als Sieger vom Platz gehen können. Bei 11:11 brachte aber ein nicht zu verteidigender Angriff und ein Service, das auf die Linie fiel, den nötigen Vorteil für die Türken. Danach war für Hypo nichts mehr zu holen: 12:15. Kronthaler: „Ich bin stolz auf die Jungs.“