Mit so einer Sensation hätten wohl nicht einmal die größten Optimisten gerechnet, in Fachkreisen zeigte man sich gar fassungslos. Und erst die Schotten. Während die Männer von der Insel kurzfristig in Schockstarre verfielen, war die Kitzbüheler Curling-Szene förmlich aus dem Häuschen – und die Eis-Welt der Curler stand für kurze Zeit Kopf.
Österreichs Herren hatten als Aufsteiger bei der im schottischen Renfrew laufenden EM die Hausherren aus ihrer Halle gefegt. 7:6 nach Extra End gegen den fünffachen Weltmeister, zehnfachen Europameister und logischen Anwärter auf eine EM-Medaille.
„Das war natürlich eine große Überraschung für uns alle“, freute sich auch Andreas Unterberger, Sportwart des Kitzbüheler Curling Clubs. Immerhin besteht Österreichs Nationalteam fast ausschließlich aus Tirolern: Skip Sebastian Wunderer (23), Mathias Genner (21), Martin Reichel (22) und Philipp Nothegger (22). Einzig Ersatzmann Markus Fortjek kommt nicht aus der Unterländer Eisschmiede, dem Bundesleistungszentrum, sondern aus Wien.
Dass der Klassenerhalt letztlich nicht geschafft wurde, war Pech, aber eines steht fest – dieses Team hat Potenzial.