Schwere Rückkehr auf leisen Sohlen


Thiems7 - die Rückkehr nach Kitz-bühel endete mit einem Finalsieg von Andrej Rublev über Gastgeber Dominik Thiem / GEPA Andrej Rublev / GEPA

Für knapp eine Woche war Kitzbühel Herz und Seele der Tenniswelt – und am Ende dieser Tage war mit dem Finale von „Thiems 7“ die Hoffnung auf eine Rückkehr zur sportlichen Normalität ein großes Stück realistischer geworden.

Die Fans durften zwar weniger vor Ort (maximal 500 Zuschauer) als vielmehr am Bildschirm verfolgen, was ihnen so lange gefehlt hatte: Weltklasse-Tennis. Den Schlusspunkt setzte das Finale des mit 300.000 Euro dotierten Einladungsturniers, in dem nur das Happy End fehlte. Denn Initiator Dominic Thiem verlor ein unglaublich spannendes Match gegen den Russen Andrej Rublew.

Nach langen Regenunterbrechungen und damit insgesamt mehr als sieben Stunden nach dem angesetzten Beginn hatte der österreichische Weltranglisten-Dritte 2:6, 7:5 und 8:10 verloren. Thiem hatte sich mehrmals zurückgekämpft, schlussendlich war es bei schwierigen Bedingungen aber zu wenig.

Rublew kassierte 100.000 Euro Siegerpreisgeld und bewies einmal mehr sein großes Potenzial. „Er hat richtig gut gespielt, ich konnte ihn nicht aus der Komfortzone bringen“, konstatierte Thiem nach dem zähen Kampf, den er nur hauchdünn verloren geben musste.

Dennoch war der dreifache Grand-Slam-Finalist zufrieden mit der Kitzbühel-Woche. „Das war ein richtig cooles Turnier, hat mega viel Spaß gemacht. Ich habe vier gute Matches gewonnen und bin mit der Entwicklung sehr zufrieden“, meinte Thiem, der vielsagend anmerkte: „Das Wichtigste ist, dass alles ohne Zwischenfälle über die Bühne gegangen ist.“ Und dasselbe hatten sich mit dem Weltranglisten-Dritten auch die Verantwortlichen gedacht.

Fazit? Das war beste Werbung für den Tennissport nach dem Corona-Debakel bei der Adria Tour von Belgrad. Alexander Zverev, Novak Djokovic und auch Thiem mussten sich in Folge dieser Veranstaltung viel Kritik anhören. Plötzlich war Tennis zum Symbol der Verantwortungslosigkeit im Sport geworden.

Kitzbühel oblag die Aufgabe, all das vergessen zu lassen. Und mit einem aktuellen Australian-Open-Finalisten (Thiem) als Zugpferd gelang das auch. Strikte Sicherheitsregeln, Kontrollen, limitierte Zuschauerzahl – das gewährte letztlich den reibungslosen Ablauf.