Schwaz scheiterte knapp vor dem Ziel


Trainer Lintner hadert mit der Disziplin / Foto: Murauer

Schwaz-Trainer Thomas Lintner lehnte im ersten Augenblick nach der knappen Cup-Niederlage neben der Kabinentür und starrte in den Gang. Während in der Kabine der Tiroler Cupsieger 2011 Momente der Stille die Enttäuschung ausdrückten, bebte wenige Meter weiter die Garderobe der Wiener. Das Ergebnis nach einem Krimi mit zwei Verlängerungen (!) zu je fünf Minuten und einer 31:33-Niederlage der Tiroler.

Lintners Analyse fiel nüchtern aus: „Wir hatten am Ende ein paar unnötige Unterzahlsituationen, die ausschlaggebend waren.“ In der letzten Overtime dauerte es über sechs Minuten bis zum ersten Schwazer Tor – zu lange. „Es war ein unglaubliches Spiel, wir hätten es schon viel früher entscheiden können – oder müssen“, konnte es der Tiroler Kreisspieler Fabian Posch nicht fassen.

Obwohl er und seine Mannen kein einziges Mal in Führung gegangen waren, schien der Sieg und damit der erfolgreiche Abschluss der Mission Titelverteidigung in der Schlussphase der regulären Spielzeit zum Greifen nahe. „Wir haben uns durch Undiszipliniertheiten in der Deckung das Leben selbst schwer gemacht“, haderte Lintner.

Mit 24:24 war es in die erste Verlängerung gegangen, Entscheidung brachte diese beim Stand von 29:29 aber keine. So wurden zwei weitere fünf Minuten gespielt. Und den Wienern gelang es – mit viel Aggressivität und dank der Schwazer Konzentrationsschwierigkeiten in der Defensive und der fehlenden Kaltschnäuzigkeit in den letzten Angriffen – das drohende Siebenmeterwerfen abzuwenden.

Beide Teams hatten am körperlichen und nervlichen Limit agiert, der Tiroler Sebastian Feichtinger war sichtlich erschöpft: „Wir wollten diesen Titel unbedingt. So verlieren zu müssen, das macht es noch viel bitterer.“