8.000 Fans im Rücken können entzücken. Oder verunsichern. „Das macht einen schon etwas nervös“, gestand Kletter-Ass Jakob Schubert nach dem Vorstieg-Weltcup in Briançon. Wie ein Rockstar sich in der Menge baden – „das muss ich nicht unbedingt haben“. Der Innsbrucker mit legerem Schildkapperl klettert lieber hoch hinaus – in Frankreich als einer von nur drei Athleten auf der Qualifikationsroute sogar bis ans Top.
Im Finale passierte dann ein kleiner Ausrutscher. „Mir ist die linke Hand weggerutscht. Ein blöder Fehler“, sagte der 24-Jährige. Ein Fehler, der Schubert bereits bei der EM in Chamonix unterlaufen war. Damals verpasste er als Fünfter das Podest. Diesmal hielt er Platz drei aber fest in der Hand. Den Sieg schnappte sich Gautier Supper aus Frankreich.
„Es wäre ein bisschen mehr drin gewesen“, meinte Schubert in einer ersten Reaktion. Dann atmete er durch, ließ den Wettkampf kurz Revue passieren. Das Positive überwiege, es sei immerhin der erste Stockerlplatz der Saison: „Das hat mir wieder Selbstvertrauen gegeben.“ Anders ausgedrückt: Nach der bitteren EM-Erfahrung schloss der Tiroler in Briançon mit Frankreich Frieden. Der Frust wich Begeisterung: „Es war ein extrem lässiger Event, trotz allem ein geiles Gefühl, vor so einem Riesenpublikum zu klettern.“