Schnelle Schwünge, flotte Sprüche


Andi Kapfinger war in Rinn eine Klasse für sich. / Foto: RollRinn / Parigger

Gleich zu Beginn der Wettkämpfe im Rahmen von RollRinn standen die ÖSV-Starter im Mittelpunkt – und genossen den Rummel sichtlich. Martin Falch, Andreas Kapfinger und Claudia Lösch siegten. Heather Mills dagegen fehlte. Claudia Lösch – das weiß man – ist gerne flott unterwegs. Sei es beim Skifahren oder mit ihrem Rollstuhl auf der Straße. „Ich kann einfach nichts langsam machen“, sagte die 25-Jährige und lächelte verschmitzt.

Bei der Integrationsveranstaltung RollRinn fühlte sie sich sichtlich wohl. Souverän zwängte sich die gebürtige Niederösterreicherin durch die Tischreihen im Festzelt, stark präsentierte sie sich auf der Piste: Im ersten IPCAS-Slalom holte sie in der Klasse sitzend den Sieg. Dabei passte der Wahl-Innsbruckerin der Slalom zu dieser Zeit gar nicht ins Konzept. „Ich sollte eigentlich Abfahrt trainieren, für den Weltcup in Kanada.“

Dass Heather Mills, die Ex-Frau von Paul McCartney, nach ihrem Kurzauftritt im Vorjahr diesmal nicht bei RollRinn startete, kostete Lösch nur ein müdes Lächeln. „Heather Mills ist keine Konkurrenz für mich“, erklärte die Doppel-Olympia-Siegerin von Vancouver 2010 und geizte nicht mit flotten Sprüchen. Die prominente Britin vermisse sie in Rinn nicht. „Helfen würde sie, wenn sie gut Ski fährt und an der Spitze mitmischt.“ Aber das sei eben nicht der Fall.

RollRinn-Organisator Bernhard Triendl strahlte dennoch bis über beide Ohren. „90 Sportler aus 18 Nationen sind hier. Ich habe ein gutes Gefühl“, erklärte er zufrieden. Rund 200 Rinner sorgen jährlich ehrenamtlich dafür, dass die Veranstaltung wie am Schnürchen läuft – auch wenn an die 6000 Zuschauer kommen. Für Andreas Kapfinger aus Reith im Alpbachtal ist RollRinn ohnehin das Highlight im Ski-Winter. „Ich war bei allen 14 Auflagen am Start. Bei anderen Rennen fährst du irgendwo im Wald, aber hier gibt es richtig tolle Stimmung“, schwärmte der 36-Jährige.