Schlierenzauer – die neue Dimension im Skispringen


Gregor Schlierenzauer in der Anlaufspur zum Erfolg / Foto: Parigger

Achtung, die jungen Wilden kommen, die jungen Österreicher! Mit dieser „Warnung“ durch die Konkurrenz starteten die ÖSV-Adler in die imageträchtige Springertournee, alles wartete gespannt, ob denn die Schützlinge des Alex Pointner der Nervenbelastung in dieser traditionsreichen Veranstaltung standhalten würden können. Die Antwort fiel deutlich aus – sie konnten! Nicht zuletzt dank der sensationellen Vorstellung von Gregor Schlierenzauer, der sich mit einer eindrucksvollen Leistung das Eröffnungsspringen in Oberstdorf gekrallt hatte. Völlig losgelöst war der Stubaier seinen Gegnern auf und davon geflogen und die Unbekümmertheit des jugendlichen Draufgängers war auch ausschlaggebend dafür, dass nach dem Skandalspringen von Garmisch der Tour-Tross mit einer österreichischen Führung nach Innsbruck wechselte, zur dritten Station der Tournee. Der Teenager hatte im bayerischen Schnürlregen die Nerven behalten, war in Durchgang eins auf Rang eins gesegelt, ehe Renndirektor Walter Hofer das Neujahrsspringen hatte abbrechen müssen.

Regen, eine Waschrumpel als Anlaufspur und Windböen um fünf Meter pro Sekunde – da war ganz einfach die Sicherheit nicht mehr gegeben. Eine Entscheidung, die auch Österreichs Sportdirektor Toni Innauer für richtig erachtete: „Es waren tatsächlich fürchterliche Bedingungen, unter denen wir die Springer herunterlassen mussten.“ Verständlich daher, dass sich zum Beispiel der Fieberbrunner Andreas Widhölzl über die Windlotterie ärgerte, während Vornamenskollege Küttel nur jubelte. Auch verständlich, denn der Schweizer erfuhr von seinem vierten Weltcupsieg, dem ersten Tournee-Tagessieg der Schweiz seit 29 Jahren, im Umkleideraum: „Ich hatte gute Verhältnisse. Aber die muss man auch erst mal nutzen.“