Scheibers Neustart via Europacup


Florians Blick in die Weltcup-Zukunft / Foto: GEPA

Es ist noch gar nicht lange her, dass Florian Scheiber selbst im Europacup unter „ferner fuhren“ geführt wurde. Aufgrund von dauerhaften Knieproblemen war der Sölder in der Rangliste weit nach hinten durchgereicht worden und musste im Riesentorlauf stets mit Nummern jenseits der 60 ins Rennen. Auch in den Speed-Disziplinen lief es für den Allrounder aufgrund seiner Verletzungen alles andere als wunschgemäß.

Zumindest in den ersten Frustmomenten gab es die Gedanken ans Aufhören. Nicht nur einmal stellte sich die ÖSV-Hoffnung die Sinnfrage. Doch immer wieder behielt die Kampfeslust die Oberhand, auch als er im Frühjahr in den B-Kader zurückgestuft wurde. Und als sich der 24-Jährige im Sommer beim Joggen auch noch das Sprunggelenk im rechten Fuß brach, erschien der Neubeginn auf tönernen Füßen.

Doch Scheiber sah die Verletzung auch als Chance, drückte gewissermaßen die imaginäre Reset-Taste und leitete gemeinsam mit seinen Trainern Tom Trinker und Walter Hlebayna einen Neustart ein. „Wir haben erst alles analysiert und dann die entsprechenden Schritte eingeleitet“, spricht Scheiber in erster Linie die Umstellung seiner Skitechnik an. „Ich bin die ersten Monate nur Technik gefahren und habe erst langsam wieder den Zeitvergleich gesucht.“

Spätestens seit den Rennen in Santa Caterina war klar, dass er im Europacup in diesen Tagen die Richtzeit vorgegeben hatte. Zumindest im Super-G. Auch im dritten Saisonrennen im WM-Ort von 2005 war Scheiber nicht zu schlagen, musste sich diesmal allerdings den Sieg mit dem Franzosen Gauthier de Tessières teilen.

Mit dem Kärntner Otmar Striedinger (+0,15 Sekunden) lachte ein weiterer ÖSV-Athlet vom Podest, mit Mario Karelly (5.) und Christian Walder (6.) landeten zwei ÖSV-Youngsters im Spitzenfeld. Die Genugtuung, die Scheiber verspürte, war natürlich riesig: „Aber der Weg ist noch ein langer. Doch ich weiß, dass die Richtung nun stimmt.“