Das Beach-Spektakel am Wörthersee war irgendwie eine Art letzte Hoffnung für Sara Montagnolli. Doch letztlich kam es wie befürchtet, denn dass sich die Tirolerin sang-, klang- und sieglos vom Beachvolleyball-Grand-Slam in Klagenfurt verabschieden musste, war ja zu erwarten. Wie auch hätte die Innsbruckerin an der Seite ihrer Ersatzpartnerin Kerstin Pichler einen klaren Kopf finden können, nachdem sie am Tag vor dem Turnierstart von ihrer olympischen Nicht-mehr-Nominierung erfahren hatte und gleichsam in ein riesengroßes Loch gefallen war.
Wut und Enttäuschung machten sich Platz in der kleinen Sara mit dem großen Kämpferherz. Mit tränenerstickter Stimme rang sie nach dem Ausscheiden um Worte. „Wie kann es sein, dass ein Mensch über uns entscheidet, der uns noch keine Woche kennt“, schluchzte die 29-Jährige in Anspielung auf den ÖOC-Arzt, der den akut gewordenen Bandscheibenvorfall von Sabine Swoboda als zu gefährlich für eine Peking- Entsendung einstufte. Was Montagnolli noch mehr wurmte: „Dass niemand vom Österreichischen Olympischen Komitee es der Mühe wert gefunden hat, uns persönlich von der Entscheidung zu informieren.“
Enttäuscht zeigte sich auch der Präsident des Österreichischen Volleyballverbandes, Peter Kleinmann: „Eine unglaubliche Entscheidung des Arztes. Er hat damit den Lebenstraum zweier Athletinnen zerstört. Da müsste man 90 Prozent aller Leistungssportler den Sport verbieten.“ Montagnolli schlug in dieselbe Kerbe: „Ein Hermann Maier geht auch nicht gerade durch die Welt und ist auf Skiern aber immer noch ein Weltklasseathlet.“