5000 Zuschauer in und um den Zielort Serfaus. Volksfeststimmung in Landeck, Ried und Ladis, den Tiroler Durchfahrtsorten der Tour de Suisse. Und alle wollten Tirols Radsport-Hoffnung Thomas Rohregger ins Gelbe Trikot jubeln. Daraus wurde nichts. Schade.
Dabei begann alles vielversprechend. Auf der vierten Etappe nach Stäfa erwischte der Tiroler die richtige „Post“. Er war mit einer neun Mann starken Gruppe nicht nur dabei, sondern mitten drin. Zwei Kilometer vor dem Ziel setzte sich der 26-Jährige sogar ab, wurde aber 200 Meter vor dem Ziel eingeholt. „Das tut richtig weh. Wenn ich gewonnen hätte, wäre ich ins Gelbe Trikot geschlüpft“, trauerte Rohregger nicht nur einem möglichen Etappensieg nach.
Der Rennverlauf bestätigte andererseits aber auch die ausgezeichnete Form: „Natürlich ist es brutal, wenn man knapp vor dem Ziel noch abgefangen wird. Andererseits habe ich gesehen, dass alles möglich ist.“ Das klang wie eine Kampfansage vor der Königsetappe nach Serfaus. Es kam aber anders.
Der von tausenden Tiroler Radsport-Fans erhoffte Angriff Rohreggers blieb aus. Ein Schweizer, Michael Albasini, gewann im Spurt die 5. Etappe nach Serfaus. Rohregger mühte sich nach seinem 200-km-Husarenritt vom Vortag ab. „Ich war zufrieden, mehr war nicht drin“, gestand der Kramsacher.
Zur Frage einer Teilnahme bei der Tour de France: „Ich will mich nicht verheizen, sondern einen Neuaufbau Richtung Vuelta d’Espana und WM unternehmen.“ Sonst folge das, was Mechaniker mit „Motor überdrehen“ umreißen. „Da kann’s passieren, dass du ein Jahr stehst“, erklärte der Tiroler.