Die 64. Auflage der Österreich-Radrundfahrt, die mit großem Spektakel in Innsbruck gestartet worden war, brachte einige neue Erkenntnisse bzw. bestätigte Altbekanntes wie: Österreicher haben das Siegen verlernt. Und Mountainbiker erobern den Straßenradsport.
Jakob Fuglsang war zwar auf der Schlussetappe der Österreich-Rundfahrt nochmals ins Schwitzen gekommen, aber nicht mehr in Bedrängnis. Der Kollege von Thomas Rohregger im Team RadioShack beendete die 64. Auflage der Österreich-Radrundfahrt nach 1153 Kilometern in Wien als erster dänischer Gesamtsieger und mit 1:24 Minuten Vorsprung auf den Schweizer Steve Morabito und 1:52 auf Robert Vrečer aus Slowenien. Thomas Rohregger, 2008 der bisher letzte heimische Gesamtsieger, landete als bester Österreicher auf dem siebenten Rang, 2:42 Minuten zurück.
Das achte und letzte Teilstück von Podersdorf nach Wien (122 Kilometer) war nach einem Massensprint vor dem Burgtheater eine Beute des Italieners Daniele Colli geworden. Damit hatten Italiener sieben der acht Etappen gewonnen, Fuglsang selbst hatte lediglich auf der alles entscheidenden Glockner-Etappe triumphiert.
Doch diese Rundfahrt förderte weitere Erkenntnisse zutage: Mit Jakob Fuglsang gewann diesmal ein dänischer Mountainbike-Weltmeister (U23), so wie in den Jahren zuvor schon mit dem Australier Cadel Evans und dem Schweden Fredrik Kessiakoff eher „Geländeradler“ siegreich geblieben waren. Ein neuer Trend in der Szene? Keineswegs, die Attribute sprechen für sich: Mountainbiker, heißt es, sind ihrer Profession wegen gute Zeitfahrer und gute Bergfahrer sowieso.