„Ich habe ein schwieriges Jahr hinter mir. Schön, dass es hier geklappt hat. Jetzt, in der Mitte meiner Karriere!“, schmunzelte Julian Knowle – der 38-jährige Vorarlberger jubelte mit Recht über seinen 14. ATP-Titel, es war erst der zweite eines Österreichers im Doppel nach 2006 (Stefan Koubek). Und der erste, den Tochter Alicia (ein Jahr alt) quasi hautnah miterlebte.
Knowle hatte an der Seite des Tschechen František Čermák die deutsch-australische Paarung Dustin Brown/Paul Hanley nach Abwehr von vier Matchbällen mit 7:6, 3:6, 12:10 besiegt. Dabei lag das top-gesetzten Duo im entscheidenden Match-Tiebreak schon fast aussichtslos 5:9 zurück, ehe die Abwehr von vier Matchbällen in Folge gelang.
„Ich habe gar nicht gewusst, dass es schon so lang her ist, aber das tut nach drei Jahren wieder richtig gut“, strahlte der Österreicher nach seinem insgesamt 14. und ersten Turniersieg seit drei Jahren. „Dieser Titel hat mir noch gefehlt“, sagte der ehemalige US- Open-Champion und Wimbledon-Finalist.
Im Einzel hielt sich erneut der Holländer Robin Haase schadlos, verteidigte seinen Titel erfolgreich. Der Niederländer, Nummer drei des Turniers, besiegte im Finale des mit 410.175 Euro dotierten bet-at-home Cups den top-gesetzten Deutschen Philipp Kohlschreiber 6:7, 6:3, 6:2. Neben 250 Punkten für die Weltrangliste durfte sich der 25-Jährige auch über einen Preisgeldscheck über 64.700 Euro freuen.
Haase scheint sich also in den Tiroler Bergen wohlzufühlen, hatte er doch schon im Vorjahr seinen bisher einzigen Titel auf der ATP-Tour auch in Tirol gefeiert. Dabei schien in der vollbesetzten Arena zunächst alles für den favorisierten Kohlschreiber zu laufen, ehe eine Regenpause im zweiten Satz die Wende einleitete. Haase schaffte sofort zu Wiederbeginn ein Break und in der Folge den Satzausgleich. In der Entscheidung diktierte Haase und zog auf 4:1 davon. Nachdem Kohlschreiber drei Chancen zum Rebreak ausgelassen hatte, war die Partie zugunsten des Niederländers gelaufen.
„Die Freude über diesen Sieg war diesmal noch größer als im letzten Jahr, ich fühle mich hier fast wie zu Hause“, jubelte Haase. Auch der unterlegene Finalist streute den Veranstaltern um Turnierdirektor Alexander Antonitsch Blumen: „Kitzbühel ist eine einzigartige Location, die bestimmt zu den besten Tourorten zählt“, sagte Kohlschreiber, der sich nicht nur mit 34.080 Euro trösten durfte, sondern durch den Finaleinzug erstmals in seiner Karriere in die Liste der Top-20 der Welt vorrückte.