Ja natürlich, er war schon viele Jahre nicht mehr als Sportfotograf tätig, der Kontakt war spärlich geworden und dennoch – die Nachricht vom Tod des Richard Frischauf, Mitte Dezember dieses Jahres, hat mich schmerzlich berührt. An seiner Seite und ab und zu sogar hinten am Sozius seiner „Maschin“ durfte ich in meinen journalistischen Lehrjahren den damals schon weit über die Grenzen Tirols hinaus bekannten und als Sportfotograf sehr geschätzten Richard begleiten und näher kennenlernen.
Erfuhr dabei, dass er schon in Cortina 1956 bei den Toni-Sailer-Festspielen fotografiert hatte, bei Josl Rieders Goldmedaillenlauf in Bad Gastein dabei gewesen war, wie später auch bei den Olympischen Spielen 1964 und 1976 in Innsbruck.
Dass er Franz Klammers Husarenritt im Ochsenschlag mit der Kamera verfolgt hatte, war nur logisch. Die Negative mit dem WM-Triumph von Karl Schranz in Gröden oder David Zwillings Abfahrtssieg in St. Moritz (1974) hatte Richard per Chauffeur zur TT geschickt, als Besitzer des ersten Bildfunkgerätes in Tirol belieferte er viele Jahre lang internationale Agenturen mit Material aus Tirol.
Sein Blick für das Wesentliche – nicht nur auf den Sport bezogen – war einzigartig, ist u. a. dokumentiert in Büchern über das „Stift Wilten“ oder im Bildband „Stifte und Klöster Tirols“.
Richard Frischauf ist tot, doch sein Wirken für den Sport, die Kultur lebt in vielen Bildern weiter. Für die Töchter Patrizia und Andrea, die Enkelkinder Lukas und Sophia war er Vorbild, sein Tod ein schmerzlicher Verlust.